Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Mehr als 50 Unfälle mit Falschfahrern bis November 2016
STUTTGART (lsw) - Falschfahrer haben im vergangenen Jahr für zahlreiche Unfälle im Land gesorgt. Zwischen Januar und November 2016 wurden insgesamt 52 Verkehrsunfälle mit sogenannten Geisterfahrern gezählt, wie aus einer in Stuttgart veröffentlichten Antwort des Verkehrsministeriums auf eine Anfrage der AfD-Landtagsfraktion hervorgeht. Dabei kamen zwei Personen ums Leben, acht erlitten schwere und 24 Menschen leichte Verletzungen. Die entsprechenden Verkehrsunfälle werden erst seit
Haftbefehl nach Angriff auf Joggerin
SCHILTACH (lsw) - Nach dem Angriff auf eine Joggerin bei Schiltach (Kreis Rottweil) ist gegen einen 23-Jährigen Haftbefehl wegen versuchten Totschlags erlassen worden. Das teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Rottweil am Montag mit. Der Mann steht im Verdacht, am Sonntag eine Joggerin attackiert und mit einem Schlagwerkzeug am Kopf verletzt zu haben. Um was für einen Gegenstand es sich handelt und ob der mutmaßliche Täter polizeibekannt ist, dazu wollte sich die Polizei am Montag nicht äußern. Die Frau liege mit Verletzungen im Krankenhaus, sei aber nicht in Lebensgefahr. Die Ermittler veröffentlichten am Montagnachmittag zudem einen Zeugenaufruf: „Besonders wichtig wäre die Aussage eines Radfahrers, der im unmittelbaren zeitlichen Zusammenhang zur Tat die Tatörtlichkeit auf dem parallel zur Bundesstraße 462 verlaufenden Radweg passiert haben soll“. Die Ermittler hatten den 23-Jährigen nach Hinweisen aus der Bevölkerung am Sonntagabend festgenommen. Sein Motiv war zunächst unklar.
Keine Sicherheitsleute mehr in Stuttgarts Freibädern
STUTTGART (lsw) - Angesichts rückläufiger Flüchtlingszahlen will die Stadt Stuttgart in der kommenden Freibadsaison keinen privaten Sicherheitsdienst mehr einsetzen. Wenn die Lage so bleibt, soll es keine „Freibad-Sheriffs“geben, wie die „Stuttgarter Nachrichten“unter Berufung auf den städtischen Bäderleiter Lars Mühlig berichteten. Im Sommer 2016 hatte die Stadt erstmals einen privaten Sicherheitsdienst in städtischen Freibädern eingesetzt. Hintergrund waren Befürchtungen, dass viele Flüchtlinge nicht schwimmen können oder sich in Freibädern nicht zu benehmen wissen. Die Befürchtungen bestätigten sich nicht. Die Polizei registrierte demnach in der vergangenen Freibadsaison nur drei Strafanzeigen wegen sexueller Übergriffe von Flüchtlingen. Laut Mühlig hat der Sicherheitsdienst die Stadt Stuttgart einen niedrigen fünfstelligen Betrag gekostet. Juli 2015 besonders statistisch erfasst. Zwischen Juli und Dezember 2015 wurden 28 Unfälle durch Falschfahrer registriert. Dabei wurde niemand getötet, 15 Menschen wurden schwer oder leicht verletzt.
2016 wurde bis Ende November 374-mal vor einem sogenannten Geisterfahrer gewarnt. 2015 seien es insgesamt 392 Warnmeldungen gewesen. Diese Meldungen würden grundsätzlich im Rahmen der Erstmeldung nicht infrage gestellt, sodass eine Überprüfung durch die Polizei erfolge. „Hierbei lässt sich nur ein geringer Anteil als tatsächliche Falschfahrt verifizieren.“
Mitte Januar war es auf der B 29 bei Lorch (Ostalbkreis) zu einem Falschfahrer-Unfall mit zwei Toten gekommen. Die Ursachen für solche Irrfahrten sind den Angaben zufolge vielfältig. Sie können mit Alkohol-, Drogen- und Medikamentenkonsum zusammenhängen oder auch mit Orientierungsproblemen. Letzterer Grund und fehlende Fahrpraxis wird bei der Fahrt im Januar als Ursache angenommen.
Drei Tote am Bodensee durch neue Drogenart
FRIEDRICHSHAFEN (sz/flo) - Nach drei Todesfällen am Bodensee warnt das Landeskriminalamt (LKA) vor einer neuen Art von Drogen: Research Chemicals. Seit Anfang des Jahres verstarben im Bodenseeraum drei Personen nach dem missbräuchlichen Konsum von Drogen, die um ein Vielfaches wirksamer sein können als bekannte Betäubungsmittel. Bei den Todesfällen besteht der Verdacht, dass sie im Zusammenhang mit der Einnahme von Substanzen stehen, die als Forschungschemikalien bezeichnet werden, teilt das LKA mit. Derzeit laufen die Ermittlungen, Details zu den Fällen will die Staatsanwaltschaft Konstanz noch nicht nennen.
Weitere Verhandlungen mit Brüdergemeinde
KORNTAL (lsw) - Die Verhandlungen um die Aufarbeitung von Missbrauchsfällen bei der evangelischen Brüdergemeinde Korntal (Kreis Ludwigsburg, Foto: dpa) gehen weiter. Nachdem am Wochenende das Netzwerk Betroffenenforum die Zusammenarbeit mit der Brüdergemeinde aufgekündigt hatte, hält die zweite Opferorganisation daran fest. „Die Brüdergemeinde ist sehr kooperativ“, sagte der Vertreter der Arbeitsgemeinschaft Heimopfer Korntal, Ulrich Scheufele. „Es gibt keinen Grund, die Gespräche abzubrechen.“Auch die Brüdergemeinde will mit den Mediatoren und verbliebenen Opfervertretern nach einer „zügigen Lösung für einen neuen unabhängigen Aufklärer“suchen. Nach Angaben der Betroffenen werfen mehr als 300 frühere Heimkinder der Brüdergemeinde vor, in deren Kinderheimen sexuell missbraucht und gedemütigt worden zu sein.