Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Auf der Suche nach bebaubaren Flächenfitzeln
Land finanziert zwei Jahre lang eine Stelle bei der Ravensburger Stadtverwaltung
RAVENSBURG - Am 1. April startet ein Pilotprojekt in Ravensburg: Dann legen nämlich zwei Flächenmanagerinnen los. Und durchkämmen die Stadt systematisch auf Nachverdichtungspotenziale hin. Am Ende soll dann ein komplettes Baulückenkataster vorliegen, über das der Gemeinderat entscheiden wird.
60 000 Euro lässt das Land insgesamt für das Projekt springen – zwei Jahre lang wird davon eine Stelle bei der Stadtverwaltung finanziert. Zwei Damen werden sich diese Stelle zu je 50 Prozent teilen. Und sich dranmachen, jede noch so kleine bebaubare Fläche ausfindig zu machen. Denn wie Ravensburgs Baubürgermeister Dirk Bastin auf Anfrage der „Schwäbischen Zeitung“erläutert, reichen die Wohnungen doch hinten und vorn nicht. Gewerbeflächen haben die beiden nicht im Blick. Stattdessen klopfen sie ab, „welche Wohn- baudichte für welches Quartier ideal ist“, so Bastin.
Die Anwohner sollen intensiv in diesen Prozess eingebunden und zu Workshops eingeladen werden, verspricht der Baubürgermeister. Die Frage wird sein: „Wie können wir es schaffen, ehe wir weitere Flächen versiegeln, sinnvoll zu arrondieren“, erklärt Bastin den Ansatz. Dabei werden die Mitarbeiterinnen das Stadtgebiet beispielsweise nach größeren versiegelten Parkflächen ab- klopfen oder schauen, wo statt eines ungenutzten Satteldaches noch irgendwo ein Stockwerk draufgesetzt werden könnte.
Doch es geht nicht allein um mehr Wohnungsbau – auch der Wunsch nach mehr Grün, so er denn auftaucht, soll Berücksichtigung finden, erklärt Baubürgermeister Bastin. Geht es doch auch darum, in den unterschiedlichen Stadtvierteln die Lebensqualität der Bewohner zu verbessern.