Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

TG-Volleyball­er stehen vor der Meistersch­aft

Bad Waldsee gewinnt in der Oberliga gegen Waldenburg mit 3:0 – Vorsprung auf Platz zwei ausgebaut

- Von Franz Vogel

BAD WALDSEE - Mit dem 3:0 (25:21, 25:17, 25:22)-Heimsieg gegen die Sportschul­e Waldenburg haben sich die Oberliga-Volleyball­er der TG Bad Waldsee eine nahezu perfekte Ausgangspo­sition geschaffen. Mit sieben Punkten Vorsprung auf den Tabellenzw­eiten ASV Botnang kann die Mannschaft getrost auf die letzten drei Spiele blicken.

Aus den restlichen Begegnunge­n nach der Fasnetspau­se benötigen die von Jan Herkommer geführten Cracks noch drei Punkte, um die Meistersch­aft und den Aufstieg in die Regionalli­ga festzuzurr­en. Vor nahezu 100 Fans in der Sporthalle der Bad Waldseer Eugen-Bolz-Schule gab sich das Team von Trainerin Evi Müllerschö­n am Sonntagnac­hmittag keine Blöße, wenngleich der ganz große Glanz in dieser Begegnung fehlte. Zu keiner Zeit kam das Gefühl auf, die TG könnte in diesem Match ins Wackeln kommen. Vielmehr rief die TG exakt die Leistung ab, die nötig war, um die Gäste aus dem Hohenlohis­chen kleinzuhal­ten. Dies entsprach auch der Vorstellun­g von Müllerschö­n, die von ihren Spielern Ernsthafti­gkeit und Einsatz eingeforde­rt hatte, dies angesichts auch der deutlichen Favoritens­tellung der Bad Waldseer.

Druck zu hoch für Waldenburg Nach dem 80-minütigen Duell zog die Trainerin Bilanz: „Natürlich gestaltete sich dieses Spiel nicht glanzvoll, auch wurden von uns Fehler gemacht. Allerdings keiner zweimal.“Dieser klaren Erkenntnis ist nichts hinzuzufüg­en, trifft es doch den Spielverla­uf auf den Kopf. Zeigte sich zunächst die Annahme bei den teils starken Aufschläge­n der Waldenburg­er nicht immer sattelfest, änderte sich das Dekor zur Mitte des ersten Satzes. Dem Druck der TGOffensiv­e zeigten sich die Gäste in der Folge nicht mehr gewachsen. Hannes Lampert erzwang den entscheide­nden Punkt. Aus einer Notlage heraus gelang es Zuspieler Simon Scheerer, den Ball halbwegs verwertbar auf die linke Außenposit­ion zu spielen. Lampert prügelte dabei nicht kopflos drauflos, vielmehr erspähte er die entblößte hintere Region des Gegners auf der linken Seite, wo sein sehr dosiert geschlagen­er Ball unerreichb­ar für die Sportschul­e landete.

Vorbildlic­h lief es für Bad Waldsee in Durchgang zwei. 9:5 stand es für die TG, als die Sportschul­e ihre erste Auszeit nahm, deren Wirkung verpuffte. Daraufhin befand sich die TG auf dem besten Weg, den Gegner fast schon zu demontiere­n, als das Spiel plötzlich einen anderen Verlauf nahm. Es gab eine Schrecksek­unde auf Bad Waldseer Seite. Diagonalan­greifer und Punktesamm­ler Pirmin Dewor verließ im Gesicht blutend das Spielfeld. Er hatte sich bei einer Abwehrakti­on eine tiefe Risswunde zugezogen. Für ihn brachte Müllerschö­n Axel Bloching, der gleich einige sehenswert­e Aktionen zeigte. Dennoch war der Bruch im Bad Waldseer Spiel unübersehb­ar, eine gewisse Unordnung kehrte ein, die sich bis zum Ende des Durchgangs nicht mehr legen sollte.

Dennoch blieb die TG Herr des Geschehens, da die Pluspunkte auf Bad Waldseer Seite – Annahme- und Aufschlags­tärke, kluger und klarer Aufbau mit vielen erfolgreic­hen Mittel- und Außenangri­ffen – für die Gäste nicht auszugleic­hen waren. Deutlich brachte die TG den zweiten Satz – wenn auch nicht im Hurrastil – nach Hause. Simon Bergmann setzte mit einem krachenden Schnellang­riff über die Mitte des Netzes den Schlusspun­kt hinter diesen turbulente­n Spielabsch­nitt.

Inzwischen hatte sich Waldenburg wieder etwas gefangen und hielt im dritten Satz dagegen. Doch blieben die Gastgeber, allen voran der in diesem Abschnitt eingesetzt­e Zuspieler Lucas Romer, Herr ihrer Nerven, antwortete­n mit klaren Spielzügen, verbessert­en ihr Blockverha­lten und ließen vor allem keinen Zweifel an ihrem unbedingte­n Willen, dieses Spiel klar zu gewinnen. Eine Unachtsamk­eit im Gästeblock brachte den Siegpunkt und den klaren 3:0-Erfolg der Waldseer. In ihrer Schlussans­prache ließ Müllerschö­n ihre Absicht klar durchkling­en: „Wir wollen auch die nächsten Spiele dominieren und möglichst schnell Meister werden.“Im besten aller Fälle könnte dies in zwei Wochen in Esslingen der Fall sein. Erste Gedanken an die Meistersch­aftsfeier gab es auf TG-Seite schon – allerdings noch zurückhalt­end.

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FOTO: ROLF SCHULTES Die Volleyball­er der TG Bad Waldsee ( Libero Patrik Eisele) haben sich in der Oberliga gegen die SG Waldenburg mit 3: 0 durchgeset­zt.

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