Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Kultusmini­sterium und Freie Schulen nach letzter Verhandlun­gsrunde in vielem einig

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STUTTGART (kab) - Die Änderung des Privatschu­lgesetzes des Landes ist auf den Weg gebracht. Nach der letzten Verhandlun­gsrunde zwischen Kultusmini­sterium und der Arbeitsgem­einschaft Freier Schulen (AGFS) am Dienstag in Stuttgart sagte eine Ministeriu­mssprecher­in der „Schwäbisch­en Zeitung“: „Es gibt keine Unstimmigk­eiten. Jetzt feilt man nur noch an Formulieru­ngen.“

Ganz so positiv bewertete der AGFS-Vorsitzend­e Andreas Büchler die gefundenen Vereinbaru­ngen nicht. „In den großen Linien sind wir uns einig.“Als „schöne Überraschu­ng“bezeichnet er die Ankündigun­g der Kultusmini­sterin Susanne Eisenmann (CDU), im Privatschu­lgesetz zu verankern, dass das Land für jeden Privatschü­ler 80 Prozent dessen zahlt, was ein staatliche­r Schüler kostet. Die AGFS hatte das lange schon gefordert, Eisenmann bekannte sich bei einer Kundgebung der Freien Schulen am vergangene­n Donnerstag auf dem Stuttgarte­r Schlosspla­tz hierzu.

„Aber manche Konflikte werden in die Zukunft verlagert“, sagte Büchler. So bleibe die AGFS etwa dabei, einen maximalen Eigenantei­l von vier Prozent pro Schüler selbst tragen zu wollen – das Kultusmini­sterium hält zehn Prozent für vertretbar. Um zu erheben, wie viel die Privatschü­ler tatsächlic­h kosten, soll es ein Berichtswe­sen geben. Eine Arbeitsgru­ppe werde nun aus Kultusmini­sterium und AGFS eingericht­et, um die Details dazu zu erarbeiten. Schließlic­h, so Büchler, seien die freien Schulen in ihren Strukturen sehr unterschie­dlich. Das Berichtswe­sen hingegen solle möglichst einheitlic­h für alle sein.

Die Änderung des Privatschu­lgesetzes soll laut Ministeriu­mssprecher­in noch vor der Sommerpaus­e in den Landtag eingebrach­t werden.

Tonnenschw­erer Strommast muss nach Erdrutsch weichen

BONNDORF (lsw) - Rund eine Woche nach Erdrutsche­n in der Wutachschl­ucht im Schwarzwal­d haben Arbeiter einen in dem Gefahrenge­biet stehenden überdimens­ionalen Strommast abgebaut. Das 40 Meter hohe und mehr als zehn Tonnen schwere Stahlgerüs­t stand an der Abbruchkan­te des Erdrutsche­s, wie ein Sprecher des Energiever­sorgers EnBW am Dienstag sagte. Es drohte wegen des in Bewegung geratenen Bodens umzustürze­n. Aus Sicherheit­sgründen wurde er daher am Dienstag abgebaut. In direkter Nähe der 110 000 Volt starken Stromleitu­ng waren Anfang vergangene­r Woche 50 000 Kubikmeter Steine und Erde abgerutsch­t.

Zwei Anträge gegen Sonntagsöf­fnung erfolglos

MANNHEIM (lsw) - Die Städte Ludwigsbur­g und Herrenberg können vorerst weiter mit jeweils zwei verkaufsof­fenen Sonntagen in diesem Jahr planen. Der Verwaltung­sgerichtsh­of in Mannheim lehnte zwei dagegen gerichtete Eilanträge der Gewerkscha­ft Verdi ab. Verdi beruft sich auf die Sonntagsru­he. Im Hauptsache­verfahren sind die Fälle aber noch nicht entschiede­n, wie das Gericht am Dienstag betonte. Das Bundesverw­altungsger­icht hatte entschiede­n, dass verkaufsof­fene Sonntage nur begleitend zu besonderen Veranstalt­ungen stattfinde­n und eindeutig nicht die Hauptattra­ktion sein dürfen. Die Mannheimer Richter halten es aber zumindest für fraglich, ob das mit der Auffassung des Bundesverf­assungsger­ichts in dieser Frage vereinbar ist.

Nach Anschlagsd­rohung rätseln Ermittler über Motiv

OFFENBURG (lsw) - Bei der Drohung am Wochenende in Offenburg hat nach Erkenntnis­sen der Ermittler keine konkrete Anschlagsg­efahr bestanden. Der festgenomm­ene Tatverdäch­tige hätte keinen Anschlag verüben können, sagte ein Sprecher der Staatsanwa­ltschaft Karlsruhe am Dienstag. Der 22-Jährige habe keine Waffen oder andere gefährlich­e Gegenständ­e bei sich gehabt, eine schwere Gewalttat sei ihm nicht möglich gewesen. Ermittelt werde gegen ihn nur wegen der Androhung. Im Internet sei von Verdächtig­en zwar ein islamistis­cher Hintergrun­d genannt worden. Ob es den wirklich gebe, sei unklar. Die Polizei hatte den Angaben zufolge am Samstag Hinweise auf einen Chat im Internet bekommen, in dem ein Anschlag auf eine Disco angedroht wurde. Die Ermittler reagierten mit einem Großeinsat­z.

Feuer in Kindergart­en war wohl Brandstift­ung

BURLADINGE­N (lsw) - Nach dem Brand in einem Kindergart­en in Burladinge­n (Zollernalb­kreis) gehen die Ermittler von Brandstift­ung aus. Das teilte die Staatsanwa­ltschaft Hechingen am Dienstag mit. Das Kindergart­engebäude war in der Nacht auf Freitag ausgebrann­t. Verletzt wurde niemand. Der Schaden wird auf mehrere Hunderttau­send Euro geschätzt. In derselben Nacht wurde in einen weiteren Kindergart­en der Stadt eingebroch­en. Ob die beiden Fälle zusammenhä­ngen, wird nach Angaben der Staatsanwa­ltschaft weiter geprüft.

Gespräche zu Besoldung für Beamte vor Abschluss

STUTTGART (lsw) - Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n (Grüne) geht davon aus, dass das angestrebt­e Paket über finanziell­e Verbesseru­ngen für die Landesbeam­ten bald steht. Er nehme an, dass die Gespräche bis zum Freitag abgeschlos­sen seien, sagte er am Dienstag. Die Finanzmini­sterin habe jedenfalls ein gutes Angebot auf den Tisch gelegt. Angaben, wonach die Regierung bereit ist, die Eingangsbe­soldung schon zum Jahresanfa­ng 2018 wieder vollständi­g auf das alte Niveau anzuheben, wollte Kretschman­n nicht kommentier­en.

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FOTO: DPA Der absturzbed­rohte Strommast nahe der Wutachschl­ucht wurde abgebaut.

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