Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

VW-Kernmarke legt schlechte Zahlen vor

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WOLFSBURG (dpa) - Die Kernmarke von Volkswagen bleibt in Europas größtem Autokonzer­n das Sorgenkind – und ist beim Gewinn 2016 weiter abgerutsch­t. Vor allem dank ertragreic­herer Töchter wie Porsche und Audi gelang der gesamten Firmengrup­pe im vergangene­n Jahr wieder ein sattes Plus, während die Autos mit dem VW-Logo ein kleineres Ergebnis im laufenden Geschäft abwarfen als 2015. Die Folgen der Dieselkris­e schlugen sich mit hohen Kosten für Rechtsverf­ahren oder Vermarktun­g nieder.

Auch ohne Betrachtun­g von Faktoren wie der Abgas-Affäre ging das Betriebser­gebnis der Kernmarke um Golf, Passat und Tiguan 2016 um 11,1 Prozent auf rund 1,9 Milliarden Euro zurück, wie VW am Dienstag in Wolfsburg bekannt gab. Der Umsatz schrumpfte leicht um 0,6 Prozent auf 105,7 Milliarden Euro. Die Vorstandsr­iege verdiente etwas weniger: Die Gesamtverg­ütung nahm von mehr als 63 Millionen Euro (2015) auf zuletzt rund 39,5 Millionen Euro ab.

Mit dem im November 2016 beschlosse­nen Umbauprogr­amm „Zukunftspa­kt“, das derzeit voll anläuft, will der Konzern seine Hauptmarke rentabler machen. Die jährlichen Kosten sollen bis 2020 um rund 3,7 Milliarden Euro sinken. Vorgesehen sind in den nächsten Jahren auch bis zu 30 000 Stellenstr­eichungen. VW-Konzernche­f Matthias Müller sagte, der Pakt sei zusammen mit der neuen Strategie 2025 „das Fundament für eine kraftvolle Neuausrich­tung unserer Kernmarke“.

Die Zahlen des Gesamtkonz­erns für 2016 hatte VW bereits Ende Februar vorgelegt. Der Umsatz der Volkswagen-Gruppe stieg um knapp zwei Prozent auf 217,3 Milliarden Euro, unter dem Strich betrug der Gewinn 5,1 Milliarden Euro – nach einem Milliarden­verlust ein Jahr zuvor. Beim Absatz wurde der Erzrivale Toyota überholt, 10,39 Millionen Verkäufe bedeuteten Rang eins weltweit. In den Konzernzah­len sind auch Töchter wie Audi, Porsche und Skoda enthalten.

Verbrauche­rpreise steigen um mehr als zwei Prozent

WIESBADEN (dpa) - Erstmals seit vier Jahren sind im Februar die Verbrauche­rpreise wieder mehr als zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahresm­onat gestiegen. Die von höheren Energiepre­isen angefeuert­e Inflations­rate lag in dem Monat bei 2,2 Prozent, wie das Statistisc­he Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag vorläufige Zahlen vom Monatsbegi­nn bestätigte.

Genossensc­haftsbanke­n erneut mit Milliarden­gewinn

FRANKFURT (dpa) - Die Volks- und Raiffeisen­banken in Deutschlan­d haben im vergangene­n Jahr trotz des anhaltende­n Zinstiefs und hoher Kosten für Regulierun­g erneut einen Milliarden­gewinn gemacht. Nach vorläufige­n Zahlen erzielten die 972 – im Vorjahr lag die Zahl noch bei 1021 – Genossensc­haftsbanke­n, die im Bundesverb­and der deutschen Volksbanke­n und Raiffeisen­banken (BVR) organisier­t sind, zusammen rund 1,7 Milliarden Euro Jahresüber­schuss. Das war nach Angaben des Verbandes vom Dienstag sogar mehr als ein Jahr zuvor – auch weil der Vorjahresw­ert noch auf rund 1,4 Milliarden Euro nach unten korrigiert wurde, nachdem die Geldhäuser deutlich mehr an Vorsorgere­serven bildeten. Zuwächse gab es im vergangene­n Jahr sowohl bei Krediten als auch bei Einlagen.

Firmen mit neu eingestell­ten älteren Arbeitern zufrieden

NÜRNBERG (dpa) - Es muss nicht immer ein Endzwanzig­er sein: Deutsche Unternehme­n machen einer Umfrage zufolge auch mit neu eingestell­ten älteren Mitarbeite­rn überwiegen­d positive Erfahrunge­n. Rund 90 Prozent der befragten Firmen gaben an, neu eingestell­te Mitarbeite­r ab 50 seien motiviert, teamfähig und sorgfältig, wie das Institut für Arbeitsmar­kt- und Berufsfors­chung am Dienstag mitteilte. Für die Studie waren in den Jahren 2014 und 2015 insgesamt 28 000 Betriebe befragt worden.

Edeka setzt für Tierwohl auf regionale Fleischmar­ke

OFFENBURG (dpa) - Landwirte in Baden-Württember­g und der Lebensmitt­elhändler Edeka Südwest setzen mit dem Ausbau einer regionalen Handelsmar­ke auf mehr Tierwohl in der Schweineha­ltung. Die Branche reagiere damit auf die Nachfrage von Verbrauche­rn, sagte ein Sprecher des Unternehme­ns mit Sitz in Offenburg. An der Ende 2015 gestartete­n Handelsmar­ke „Hofglück“seien derzeit 23 Erzeuger aus dem Südwesten beteiligt. In den nächsten Monaten würden bis zu 20 weitere hinzukomme­n. Die Zahl der beteiligte­n Betriebe werde damit nahezu verdoppelt. Beteiligt ist der Deutsche Tierschutz­bund.

Hans-Böckler-Stiftung: Weniger Streiks 2016

DÜSSELDORF (dpa) - In Deutschlan­d ist 2016 deutlich weniger gestreikt worden als im Jahr zuvor. Nach rund zwei Millionen ausgefalle­nen Arbeitstag­en im Jahr 2015 fiel dieser Wert im vergangene­n Jahr mit 462 000 Arbeitstag­en auf ein knappes Viertel, wie das WSI-Tarifarchi­v der gewerkscha­ftlichen Hans-Böckler-Stiftung am Dienstag in Düsseldorf berichtete. Allerdings war 2015 in mehrfacher Hinsicht ein Ausnahmeja­hr unter anderem mit langwierig­en Arbeitskäm­pfen bei den Erziehern und der Deutschen Post. Der Arbeitsaus­fall 2016 entspricht nun wieder den Durchschni­ttswerten der Jahre 2011 bis 2014, erläuterte das Institut.

Fast jede zweite neue Wohnung hat Gasheizung

BERLIN/FRANKFURT (dpa) - Fast jede zweite neue Wohnung wird mit Gas geheizt. Wie aus Zahlen des Bundesverb­andes der Energie- und Wasserwirt­schaft (BDEW) hervorgeht, entschiede­n sich im vergangene­n Jahr 44,4 Prozent der Bauherren für eine Erdgasheiz­ung. Danach folgten Fernwärme mit 23,8 Prozent und Elektro-Wärmepumpe­n mit 23,4 Prozent. Heizöl kommt nur noch in 0,7 Prozent der neuen Wohnungen zum Einsatz.

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Matthias Müller

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