Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Grachmusikoff lassen es noch mal krachen
Kultband spielt am Summernight-Donnerstag in Laupheim
LAUPHEIM (bbr/sz) - Der erste Tag des Summernight-Festivals, Donnerstag, 29. Juni, zeigt sich zünftig: Grachmusikoff aus Bad Schussenried beehren den Schlosshof ein weiteres Mal nach 2015 – vermutlich das letzte Gastspiel, denn die Gruppe nimmt mit der aktuellen Tour Abschied von der Bühne.
2015 haben rund 700 Besucher mit Grachmusikoff beim Summernight-Festival gefeiert. Kultstücke, darunter Titel wie „Oiner isch emmer dr Arsch“von Schwoißfuaß wurden von Publikum und Musikern schwäbisch-feierlich zelebriert, und mancher Fan schwelgte in Erinnerungen an die Auftritte in früheren Jahrzehnten.
Doch alles hat einmal ein Ende, und fast 40 Jahre nach ihrer Gründung gehen die fünf Herren von Grachmusikoff, namentlich Alex und Georg Köberlein, Hansi Fink, der Tübinger Schlagzeuger Martin Mohr und der „Schwäbisch singen müssende“Engländer Paul Harriman in die verdiente Musikerrente. Vorher lassen sie es aber noch mal krachen.
Lieder über schräg-fiktive Altersheime am Rande der Legalität („Party im Hause Sonnenschein“), die Sauberkeit von Jugendlichen oder schwäbische Countrysongs wie „Sie isch aus Bad Buchau“– das sind die neuen, letzten Themen der Alten. Die instrumentale und stilistische Vielseitigkeit der Musiker, die „philosophische“ Tiefe beziehungsweise Leichtigkeit der manchmal mit derbem Witz getränkten Texte und Ansagen, aber auch die ewige Suche nach defekten Gitarrenkabelstellen garantieren einen kurzweiligen Abend.
Im Vorprogramm von Grachmusikoff dürfen sich die SummernightBesucher auf Sarah Lesch freuen. Die Liedermacherin – ausgezeichnet mit dem „Udo Lindenberg Panikpreis 2016“– hat ihr aktuelles Album „Von Musen & Matrosen“im Gepäck. Es ist auf Reisen entstanden, geschrieben in ein schwarzes Notizbuch, in Tour-Pausen am Strand, auf Dachterrassen über wechselnden Städten, hinter großen und kleinen Bühnen, an fremden Küchentischen. Gemacht aus Notizen, Inspirationsfetzen und Begegnungen, aufgenommen in Hotelzimmern, Kellerstudios und Künstlerateliers, bedient sich die Platte in bester Liedermachermanier bei diesem und jenem Genre, ohne sich dabei auf eines festzulegen. Der Grundton ihrer Lieder ist in der Mehrzahl zwar lässig bis sonnig, doch bei genauerem Hinhören entdeckt man nicht selten auch hemdsärmeligen Sarkasmus.
Karten für den SummernightDonnerstag gibt es ab heute, Mittwoch, im Kulturhaus Schloss Großlaupheim, im Café Milch & Zucker in Laupheim, außerdem in den SZ-Geschäftsstellen Biberach, Riedlingen und Ehingen sowie unter schwaebische.de/tickets, wo es mit der SZ-Abokarte zehn Prozent Rabatt gibt. Mehr Infos unter: www.summernight-festival.de