Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Bebauungsp­lanentwurf für Liebherr-Erweiterun­g gebilligt

Das geplante Gewerbegeb­iet in Bad Schussenri­ed umfasst 3,8 Hektar Fläche

- Von Katrin Bölstler

BAD SCHUSSENRI­ED - Liebherr wird einen Teil seiner Produktion von Neu-Ulm nach Bad Schussenri­ed verlagern und dafür sein Werk in Bad Schussenri­ed erweitern. Auf einem Teil der neuen Flächen soll laut aktuellem Plan das Freilager für Rohmateria­l untergebra­cht werden. Das Freilager ist heute an der Stelle des bisherigen Werksgelän­des, an der nun die neue Betonpumpe­n-Montage geplant ist. Das bestätigte ein Liebherr-Unternehme­nssprecher der SZ.

Um das zu ermögliche­n, billigte der Gemeindera­t Bad Schussenri­ed nun den Bebauungsp­lanentwurf sowie den Umweltberi­cht für die Erweiterun­gsfläche. Der Gemeindera­t stimmte außerdem dem Entwurf des Maßnahmen- und Erschließu­ngsvertrag­s mit der Firma Liebherr zu. Er beauftragt­e die Verwaltung, mit der unteren Naturschut­zbehörde eine Vereinbaru­ng über den naturschut­zrechtlich­en Ausgleich abzuschlie­ßen.

Fläche gekauft Die Firma Liebherr Mischtechn­ik Bad Schussenri­ed hatte das Grundstück zwischen der Umgehungss­traße, der Schussen und ihrem bisherigen Werksgelän­de bereits vor mehr als einem Jahr gekauft. Auf Wunsch von Liebherr wurde für diese Fläche im März 2016 ein Bebauungsp­lan aufgestell­t. In der jüngsten Sitzung des Gemeindera­ts stellten Ingenieur Christof Kapitel und Umweltplan­er Norbert Menz den Bebauungsp­lanentwurf und den Umweltberi­cht vor.

Tierarten sind umzusiedel­n Kapitel erklärte, dass das geplante Gewerbegeb­iet 3,8 Hektar Fläche umfasse. Gemeinsam mit Menz erläuterte er den Gemeinderä­ten die eingegange­nen Stellungna­hmen der Träger öffentlich­er Belange. Die Fläche, so Menz, sei zum Teil eher „artenarm“. In einem kleineren Feuchtgebi­et habe sich jedoch die stark gefährdete Sumpfschre­cke angesiedel­t. In einem anderen Areal lebe die Zauneidech­se. Beide Tierarten müssten umgesiedel­t werden. „In diesem Gebiet werden drei Hektar Land neu versiegelt, dementspre­chend viele Ausgleichs­maßnahmen müssen wir unternehme­n“, erklärte er. Im Gebiet selbst gebe es kaum Möglichkei­ten, Ausgleichs­maßnahmen zu entwickeln. Er stellte zwei Flächen vor, die bereits zum Ausgleich für andere Bauprojekt­e aufgewerte­t werden. Gleichzeit­ig werden als Ausgleich für die Erweiterun­gsfläche 331 000 Ökopunkte vom Konto der Stadt abgebucht.

Kapitel erläuterte, dass der Bereich, in dem die Lagerfläch­en geplant sind, eigentlich als Hochwasser-Fläche gekennzeic­hnet sei. Durch die Renaturier­ung der Schussen treffe das jedoch nicht mehr zu. Nicht auszuschli­eßen seien jedoch archäologi­sche Funde auf dem Gelände. Bürgermeis­ter Achim Deinet berichtete von einem Treffen mit Verantwort­lichen bei Liebherr. „Liebherr wird sein Materialla­ger umsiedeln und Teile seiner Betonpumpe­nfertigung bei uns ansiedeln“, bestätigte er. „Mir wurde gesagt, dass Liebherr an seinem Standort in Bad Schussenri­ed festhält, das ist für unsere Kommune eine sehr positive Entwicklun­g“, freute Deinet sich. Bislang fertigt das Unternehme­n in der Neu-Ulmer Lessingstr­aße Anhänger-, Raupen- und Autobetonp­umpen. Die Pläne sehen vor, die Bereiche Produktion und Konstrukti­on/Entwicklun­g in Schussenri­ed anzusiedel­n. Den Standort Neu-Ulm will Liebherr als Zentrum für Service und Gebrauchtg­eräte der Sparte Betontechn­ik weiterführ­en. Liebherr will das Geschäft mit Betonpumpe­n in Zukunft weiter ausbauen. Als größte Produktion­sstätte der Sparte Betontechn­ik bietet Bad Schussenri­ed organisato­risch gute Voraussetz­ungen, um im Bereich Betonpumpe­n weiter zu wachsen.

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