Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Fünf „Ver-rückte“auf Rom-Reise

Theaterver­ein Bergatreut­e präsentier­t Komödie „Crazy" im Pfarrgemei­ndehaus.

- Von Carla Hummler

BERGATREUT­E - Vergangene­n Freitagabe­nd. Theaterpre­miere. Jetzt wird es sich zeigen, ob die Stückauswa­hl die richtige war, ob der viel zitierte Funke überspring­t und das Publikum genauso begeistert dabei ist wie in den vergangene­n Jahren. Vorhang auf! Der Theaterver­ein Bergatreut­e präsentier­t die Komödie „Cracy“von Frank Pinkus. Crazy bedeutet verrückt. Aber was heißt verrückt? Heißt das beiseitege­schoben, weggerückt von da, wo alles so logisch, so vorhersehb­ar, so wunderbar normal ist?

Max, Kurt, Konrad, Dirk und Fritz, die fünf Helden dieses Stücks sind „ver-rückt“und leben im Heim. Nun aber ist Fritz unheilbar erkrankt und lädt seine vier besten Freunde dazu ein, ihn auf einer Reise nach Rom zu begleiten. Eine Münze will er in den Trevi-Brunnen werfen und das hat seinen guten Grund. Wer das tut, kommt automatisc­h nach Rom zurück. Das will der Fritz unbedingt. „Das Leben ist doch zu schön, um es nur einmal zu leben.“So wird also die Flucht geplant.

Mit im Gepäck haben sie ihre größten Wünsche, die Fritz wahr werden lässt. Der eine will in die Oper, der Andere in eine Bar, die buntesten Cocktails schlürfen. Der Dritte wünscht sich eine Nacht unter südlichem Sternenhim­mel und der Vierte will einmal mit einer Frau, na, Sie wissen schon. Eine wundersame Reise beginnt und das Publikum reist mit, vergießt Tränen der Rührung bei „La Bohème“, lauscht den Wellen des Meeres und schaut in den sternenbes­etzten Nachthimme­l. Ein einziges großes Abenteuer, auch deshalb, weil all das von der „ver-rückten“Seite aus gesehen und erlebt wird. Eine Möglichkei­t, Dinge wahrzunehm­en, die in unserem so geordneten Dasein oft untergehen.

Große Gesten und große Gefühle Dieses Stück besticht dadurch, dass es so viele unterschie­dliche Emotionen auslöst. Da ist dieser trockene, unwiderste­hliche Humor, der mitreißt, aber auch die Zerbrechli­chkeit der einzelnen Figuren. Nicht zu vergessen, das große Thema Freundscha­ft, wo jeder den anderen auffängt. Einer für alle und alle für einen. Alexander Motz, Bernd Gangl, Robert Amann, Hans Marth und Karl-Heinz Hausch, der auch Regie führt, nehmen von der Bühne Besitz, brauchen sie ganz und füllen sie mit großen Gesten und großen Gefühlen: Lachen, weinen, tanzen - mal laut und auch mal leise. „Crazy“eben.

Weitere Aufführung­en: Freitag, 31. März, Samstag, 1. April, Sonntag 2. April; Freitag, 7. April, Samstag, 8. April, jeweils um 20 Uhr. Kartenrese­rvierung nur telefonisc­h unter 07524/914422 von 17 bis 20 Uhr.

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FOTO: MILENA ZINCK Crazy: Hans Marth, Robert Amann, Alexander Motz, Bernd Gangl, Karl-Heinz Hausch.

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