Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Neuer Hochbehälter in Betrieb genommen
Weingartener Wasserversorgung wird durch Umbau des Bockstalls neu ausgerichtet
WEINGARTEN - Ein gutes Jahr haben die Umbauarbeiten gedauert. Jetzt ist der Wasser-Hochbehälter Bockstall im Brunnenweg in der Oberstadt Weingartens nicht nur komplett erneuert, sondern auch neu dimensioniert. Zwei Millionen Euro wurden dabei investiert. Im Beisein von Vertretern der Stadt und den Verantwortlichen der Technischen Werke Schussental (TWS) Netz ist der Hochbehälter am Montag offiziell in Betrieb genommen worden. Damit ist eine neue Ära der Wasserversorgung in Weingarten eingeläutet.
Im neuen Gebäude im Brunnenweg, das sich mit seiner Naturholzfassade harmonisch in die Landschaft einfügt, ist das „Herzstück“der Trinkwasserversorgung Weingartens untergebracht. Es sind zwei Edelstahlbehälter mit je 1000 Kubikmeter Wasser, was etwa 4500 Badewannenfüllungen entspricht. Aufgrund des seit 1990 zurückgegangenen Wasserverbrauches, pro Kopf um 18 Prozent, hat die TWS Netz in enger Absprache mit der Stadtverwaltung Weingarten die Trinkwasserversorgung neu konzipiert. „Wir haben die Kapazitäten rund ein Drittel kleiner dimensioniert“, sagte ANZEIGE Helmut Hertle, Geschäftsführer der TWS Netz bei der Inbetriebnahme der Anlage. Die Vorgängereinrichtung mit 3200 Kubikmeter Fassungsvermögen war auch dem einstigen Kasernenstandort in Weingarten geschuldet, die mit der Auflösung von Welfen- und Argonnenkaserne seine Bedeutung verlor.
Weingartens Bürgermeister Alexander Geiger lobte die gute Zusammenarbeit mit den TWS. Die Neukonzeption berücksichtige die Veränderungen in der Stadt mit den neuen Baugebieten. Der Umbau stehe für die Sicherung der hohen Wasserqualität und für die Versorgungssicherheit der Weingartener. Auf die Bürgerbeteiligung, die dem Bauprojekt vorausging, wies Geiger ferner hin.
Eine neue Filtrations- und UVDesinfektionsanlage im Hochbehälter Bockstall, dazu Reinigungssysteme innerhalb der runden Edelstahltanks garantieren hohe Hygieneansprüche. „Trinkwasser ist das Lebensmittel Nummer 1. Entsprechend streng sind die Sicherungsmaßnahmen, die wir treffen“, erläuterte Hertle. Vor Ort wurden die riesigen Edelstahlbehälter Stück für Stück aufgebaut und zusammengeschweißt. Ausschließlich Firmen der Region kamen dabei zum Zug. Hertle lobte die Präzisionsarbeit. Man sei im Zeitrahmen von gut einem Jahr geblieben, und habe das Budget von zwei Millionen nicht überschritten, so Hertle.
Im Verbund mit dem Hochbehälter Reutebühl liefert die neue Anlage im Brunnenweg nun den größten Teil der Trinkwassermenge für die Weingartener Bürger. Gespeist wird der Hochbehälter Bockstall aus den beiden Quellgebieten Spinnenhirn und Brunnenstubenhölzle im Osten der Stadt wie auch aus dem Pumpwerk Forrenösch. Mit dem Neubau im Brunnenweg können nun zwei Hochbehälter im Wald stillgelegt werden. besichtigen.