Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Profitgier contra Tierschutz
Zum Bericht „Tierschutz hinter Gittern“(4.4.):
Fast alle Schweine leben in Massentierhaltungen. Sie werden schrecklich gehalten und sind fast alle krank. Sie müssen mehrmals in ihrem kurzen Leben gegen Infektionskrankheiten mit Antibiotika gefüttert werden. Neben dem Dauerstress wegen der Enge leiden viele wegen der stickigen Stallluft unter Atemwegserkrankungen und mehr als 90 Prozent unter schmerzhaften Gelenk- und Klauenentzündungen, weil der Betonspaltenboden viel zu hart ist. Was tut man diesen armen Geschöpfen an, die intelligent, sozial und unternehmungslustig sind wie Hunde!
Es ist für mich unerträglich, dass die Landwirtschaftsminister Hauk aus Baden-Württemberg und Brunner aus Bayern weiterhin das Tierschutzgesetz missachten wollen, indem sie das fällige Verbot der engen Sauen-Kastenstände mithilfe von „Forschung“hinauszögern wollen. Die Durchsetzung artgerechter, gesetzeskonformer Tierhaltung würde keine Arbeitsplätze kosten, im Gegenteil. Bauern wurden massenweise in den Ruin getrieben durch die automatisierten Riesenställe der Agrar-Industriellen, die die Politiker zu Handlangern ihrer Profitgier gemacht haben. In diesen Tierfabriken sind Arbeitsplätze Mangelware. Das große Geschäft wird auf dem Rücken der Tiere, der Umwelt und unserer Gesundheit gemacht. Carmen Potthoff, Sigmarszell
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