Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Ravensburger Handballer steigen auf
TSB besiegt Lustenau mit 30:23 und sichert sich die Bezirksliga-Meisterschaft.
RAVENSBURG - Die Handballer der Ravensburg Rams haben es geschafft. Durch den 30:23-Heimsieg am Samstagabend in der mit 400 Zuschauern prall gefüllten Kuppelnauhalle hat sich der TSB die Meisterschaft in der Bezirksliga und den Aufstieg in die Landesliga gesichert. Auch von einer frühen Roten Karte für Maximilian Ober ließ sich Ravensburg nicht aus der Spur bringen.
„Meine Frau hatte sich unter der Woche schon beschwert, dass man sich mit mir gar nicht mehr unterhalten konnte“, sagte Trainer Levente Farkas nach dem entscheidenden Sieg. „So jung steigt man als Trainer nicht oft in die Landesliga auf, das Gefühl ist unbeschreiblich.“Seine Spieler ließen den Trainer hochleben und übergossen ihn mit Bier. Die Spieler feierten mit den Fans die Meisterschaft und den Aufstieg. „Es ist unbeschreiblich, dass die Arbeit des ganzen Jahres belohnt wurde“, freute sich Tim Langlois, der mit seinen 14 Toren maßgeblichen Anteil am Sieg der Rams gegen Lustenau hatte.
In der ersten Halbzeit taten sich die Ravensburger – wie schon gegen den TV Weingarten – sehr schwer. Nach zwölf Minuten hatte es bereits sechs Zeitstrafen gegeben, aber auch nur sechs Tore (3:3). „Da war keine Bewegung drin, kein Laufspiel, eigentlich unerklärlich“, sagte der Sportliche Leiter Günter Niederer. Eine eigentlich extreme Schwächung für die Rams sorgte dann dafür, dass ein Ruck durch die Mannschaft ging. Bereits in der 20. Minute kassierte Abwehrchef Maximilian Ober seine dritte Zeitstrafe – das hatte die Rote Karte zur Folge.
Für Ober kam der junge Marcel Beck in die Abwehr. „Ihn muss ich loben“, meinte Farkas, „er hat das als unerfahrener Spieler richtig stark gemacht.“Ein weiterer Garant dafür, dass Ravensburg zur Pause mit 9:8 führte, war Gabor Kutas. „Er hat überragend gehalten“, lobte Niederer. Der Rams-Torhüter zeigte starke Paraden in Serie. Zu Beginn der zweiten Halbzeit drehte dann Tim Langlois auf. Sieben der ersten zehn Tore der Rams nach dem Seitenwechsel gingen auf das Konto von Langlois. „Natürlich freut es mich, dass ich nach einer schweren Hinrunde in der Rückrunde immer besser in Fahrt gekommen bin“, sagte Tim Langlois. „Den Ausschlag für die geile Saison hat aber sehr guter Teamspirit gegeben.“
Gesucht wird ein Linkshänder Dennoch war es am Samstag Tim Langlois, der seine Mannschaftskollegen mitzog. Auf 21:15 setzte sich Ravensburg bis zur 45. Minute ab. Lustenaus Trainer Walter Hämmerle kassierte innerhalb von 30 Sekunden erst eine Gelbe Karte und dann eine Zeitstrafe, in Überzahl machte Simon Schmiedel das 23:17. „Ab da war ich mir dann sicher, dass wir es schaffen“, meinte Farkas. Da spielte es auch keine Rolle mehr, dass Kutas nach einem kleinen Scharmützel mit Roland Vogel eine zweiminütige Strafzeit bekam – für Kutas kam Joachim Neff ins Tor. Lustenau musste in der Abwehr hohes Risiko gehen, Ravensburg ließ den Ball gut laufen und geriet nicht mehr in Gefahr. Die Spieler auf der TSB-Bank setzten bereits Minuten vor dem Abpfiff zur Jubelfeier an.
Dann wurden die letzten Sekunden des Spiels heruntergezählt, ehe sich Spieler, Betreuer und Fans in den Armen lagen – den Wimpel als Meister der Bezirksliga gab es obendrauf. „Jetzt werden wir feiern, ab Montag starten wir dann die Planungen für die Landesliga“, sagte Farkas. Gesucht wird unter anderem ein Linkshänder. „Die Gespräche laufen“, bestätigte Niederer. Aber erst einmal wurde der Aufstieg intensiv gefeiert.
TSB: Kutas, Neff; T. Langlois (14/4), Schmiedel (5), Haefele (3), J. Langlois (2), Schilcher (2), Herter (2), Brielmeier (1), Bruder (1), Schockenhoff, Ober, Müller, Beck.