Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Ein Ideentreffen für die Region
Bei der „Mitmach-Konferenz“sollen sich Leute begegnen und neue Initiativen entwickeln
RAVENSBURG - Bestimmt hatte insgeheim jeder schon einmal eine Idee, wie er das Leben in Ravensburg und Umgebung noch angenehmer, nachhaltiger und sozialer gestalten könnte. Einen Platz, an dem diese Ideen diskutiert werden, bietet die „Mitmach-Konferenz Werkstatt StadtLand-Tisch“, die am Sonntag, 7. Mai im Schwörsaal im Waaghaus stattfinden wird. Die Teilnahme ist kostenlos.
„Ich brenne seit vielen Jahren für die Idee der Nachhaltigkeit und wünsche mir eine gerechtere Welt, in der es ein größeres Miteinander in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft gibt“, sagt Simon Neitzel, einer der Organisatoren der „Mitmach-Konferenz“und Mitglied der Initiative „Wir und jetzt“. Ähnlich geht es auch seinen Mitstreitern und Moderatoren der Veranstaltung, Sarina Gisa und Wolfram Frommlet: „Ich will nicht, das meine Kinder und Enkel nur noch Brötchen aus der Großbäckerei und nur noch Fleisch aus Großschlachtereien bekommen“, sagt Frommlet. Und Sarina Gisa findet, es werde aktuell viel zu viel diskutiert, anstatt gemeinsam nach Lösungen zu suchen.
Genau das wollen die Organisatoren ändern und haben deshalb mit Hilfe der Schweisfurth Stiftung und der Netzstelle für Nachhaltigkeitsstrategien „Renn.süd“die „MitmachKonferenz“ins Leben gerufen. Hier sollen sich Leute treffen, die Lust darauf haben, etwas zu verändern, und zwar gemeinsam.
Ein Raum zum Mitmachen Die Konferenz biete einen Raum zum Mitmachen, so Neitzel. Dabei kann es um Themen wie Solidarische Landwirtschaft, Ökologie und Nachhaltigkeit gehen. „Aber auch Menschen mit Ideen zur Flüchtlingshilfe oder die Hilfe bei der Pflege von Angehörigen brauchen und dazu Ideen haben, können vorbeikommen“, sagt Neitzel. Egal ob die Menschen aus Ravensburg, Wangen oder wie Neitzel und Gisa aus dem Deggenhausertal kommen, jeder in der Region darf sich beteiligen. Die Organisatoren haben bereits rund 50 Anmeldungen zur Konferenz, Platz gibt es im Schwörsaal im Waaghaus aber für rund 150 Personen. „Wir hoffen, dass wir die 100 Anmeldungen erreichen“, sagt Simon Neitzel.
Los geht es dann am 7. Mai um 10 Uhr. Dann startet die Konferenz mit Impulsvorträgen bereits entwickelter oder geplanter Projekte. So stellen zum Beispiel Initiatorin Sonja Hummel und Gärtner David Steyer die Solidarische Landwirtschaft Ravensburg vor. Und Simon Neitzel selbst spricht über das in Ravensburg entwickelte Projekt „Bürgertaler“, bei dem Kunden in Ravensburger Geschäften einkaufen und gleichzeitig Geld für soziale Projekte sammeln können. Während des Mittagessens, bei dem es für alle Konferenzteilnehmer ein kostenloses BioCatering gibt, können sich die Bürger beim „Markt der Herausforderungen und Möglichkeiten“über Initiativen rund um Ravensburg informieren. Danach geht es weiter mit Arbeitsphasen, in denen die Teilnehmer in Gruppen neue Ideen für die Entwicklung der Region Bodensee-Oberschwaben entwickeln sollen.
Im Kleinen das große Ganze verändern „Wir müssen der Region wieder ihren Wert bewusst machen und zeigen, was da noch alles an Potenzial drinsteckt“, sagt Sarina Gisa. Die Konferenz sei da nur ein erster Schritt zum Vernetzen der einzelnen Ideen. „Wir müssen merken, dass wir selbst mitgestalten können. Es heißt ja, man soll vor seiner eigenen Haustüre zuerst kehren“, so Gisa. Wenn sie mit den Ideen aus der „MitmachKonferenz“im Kleinen zeigen können, was möglich ist, dann könne sich auch das große Ganze verändern, ist sich Sarina Gisa sicher. Und ihr Partner Simon Neitzel wäre so seinem Traum einer gerechteren Welt schon ein kleines Stück näher.
Die „Mitmach-Konferenz“findet am Sonntag, 7. Mai, im Schwörsaal des Ravensburger Waaghauses statt. Die Teilnahme ist kostenlos. Wer bei der Konferenz dabei sein möchte, sollte sich bis Dienstag, 2. Mai, über das Formular der Schweisfurth-Stiftung anmelden unter: www.schweisfurth-stiftung.de/ stadt-land-tisch/bodensee