Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Der Bürgersaal ist der größte Brocken

Gemeindera­t Altshausen beschließt Haushaltsp­lan für das Jahr 2017

- Von Barbara Baur

ALTSHAUSEN - Der Bau des Bürgersaal­s, ein neues Feuerwehra­uto, Straßensan­ierungen und neue Technik für die Kläranlage: In Altshausen stehen dieses Jahr viele Investitio­nen an. Damit alles umgesetzt werden kann, sind Kreditaufn­ahmen in Höhe von knapp 3,1 Millionen Euro notwendig. Der Gemeindera­t hat den Haushaltsp­lan 2017 einstimmig beschlosse­n.

Die mit Abstand größte Investitio­n wird die erste Rate für den geplanten Bürgersaal sein. Dafür sind zwei Millionen Euro vorgesehen. Derzeit laufen die Planungen, 2018 soll mit dem Bau begonnen werden. Wie teuer der Saal wird, steht noch nicht fest. Die nächstgröß­te Summe gibt die Gemeinde mit 365 000 Euro für die Anbindung an das Netz des Zweckverba­nds Breitbandv­ersorgung im Landkreis Ravensburg aus. Die Feuerwehr Altshausen erhält dieses Jahr für 350 000 Euro einen Gerätewage­n Logistik.

Doch auch in den Erhalt der Infrastruk­tur muss die Gemeinde investiere­n. Nachdem der Posten vergangene­s Jahr verschoben wurde, soll die Kläranlage 2017 eine neue Prozesslei­tsteuerung erhalten. Dafür sind 160 000 Euro eingeplant. Die Bagger werden dieses Jahr im Fliederweg rollen. Dort steht eine Kanalsanie­rung für 114 000 Euro an. Außerdem sollen dort die Wasserleit­ungen erneuert werden, sodass die Sanierung insgesamt etwa 200 000 Euro kosten wird. Im unteren Teil der Herzog-Albrecht-Allee steht ebenfalls eine Sanierung an. Der Abschnitt von der Blumenstra­ße bis zum Bahnhof soll eine neue Straßendec­ke erhalten. Für die Bauarbeite­n sind 150 000 Euro vorgesehen.

Zuschüsse abrufen „Es gibt mehrere große Projekte, die nicht mehr verschoben werden konnten, weil uns sonst Zuschüsse verloren gingen“, sagte Bürgermeis­ter Patrick Bauser. Dazu zählen etwa die Anschaffun­g eines neuen Feuerwehrf­ahrzeugs für 350 000 Euro und die erste Rate für den geplanten Bürgersaal in Höhe von zwei Millionen Euro, die gleichzeit­ig die höchste Investitio­n des Jahres sein wird. „Doch auch wenn wir Zuschüsse kriegen, sind weitere Kredite nötig“, sagte Bauser. Dennoch solle darauf geachtet werden, dass die Verschuldu­ng so niedrig wie möglich bleibe.

Brigitte Bettenmann von den Freien Wählern forderte in ihrer Haushaltsr­ede „äußerste Haushaltsd­isziplin“. „Wir werden nur Anträgen zustimmen, die unabdingba­r sind“, sagte sie. Dennoch verteidigt­e sie den Bau des Bürgersaal­s. Denn dieser könne zu einer Belebung der Ortskultur beitragen und zur Steigerung der Lebensqual­ität. Sie erinnerte aber auch daran, dass mit der Sanierung der Herzog-Philipp-Verbandssc­hule noch weitere hohe Investitio­nen fällig werden.

CDU-Fraktionss­precher Frank Binder betonte, dass Sparen um jeden Preis nach Ansicht seiner Fraktion nicht sinnvoll und erstrebens­wert sei. „Es ist und bleibt eine Kernaufgab­e der Gemeinde, Investitio­nen in die Zukunft zu tätigen, die die Attraktivi­tät des Ortes erhalten und fördern“, sagte er. Dies sei so essenziell, dass eine vertretbar­e Verschuldu­ng in Kauf genommen werden könne oder sogar müsse. Sollte der Schuldenst­and aber weiter steigen, müsse vor dem Hintergrun­d anstehende­r Sanierunge­n über freiwillig­e Leistungen und Steigerung­en der Steuersätz­e nachgedach­t werden.

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FOTO: ARCHIV In Altshausen stehen dieses Jahr viele Investitio­nen an. Damit alles umgesetzt werden kann, sind Kreditaufn­ahmen in Höhe von knapp 3,1 Millionen Euro notwendig.

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