Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Der Bürgersaal ist der größte Brocken
Gemeinderat Altshausen beschließt Haushaltsplan für das Jahr 2017
ALTSHAUSEN - Der Bau des Bürgersaals, ein neues Feuerwehrauto, Straßensanierungen und neue Technik für die Kläranlage: In Altshausen stehen dieses Jahr viele Investitionen an. Damit alles umgesetzt werden kann, sind Kreditaufnahmen in Höhe von knapp 3,1 Millionen Euro notwendig. Der Gemeinderat hat den Haushaltsplan 2017 einstimmig beschlossen.
Die mit Abstand größte Investition wird die erste Rate für den geplanten Bürgersaal sein. Dafür sind zwei Millionen Euro vorgesehen. Derzeit laufen die Planungen, 2018 soll mit dem Bau begonnen werden. Wie teuer der Saal wird, steht noch nicht fest. Die nächstgrößte Summe gibt die Gemeinde mit 365 000 Euro für die Anbindung an das Netz des Zweckverbands Breitbandversorgung im Landkreis Ravensburg aus. Die Feuerwehr Altshausen erhält dieses Jahr für 350 000 Euro einen Gerätewagen Logistik.
Doch auch in den Erhalt der Infrastruktur muss die Gemeinde investieren. Nachdem der Posten vergangenes Jahr verschoben wurde, soll die Kläranlage 2017 eine neue Prozessleitsteuerung erhalten. Dafür sind 160 000 Euro eingeplant. Die Bagger werden dieses Jahr im Fliederweg rollen. Dort steht eine Kanalsanierung für 114 000 Euro an. Außerdem sollen dort die Wasserleitungen erneuert werden, sodass die Sanierung insgesamt etwa 200 000 Euro kosten wird. Im unteren Teil der Herzog-Albrecht-Allee steht ebenfalls eine Sanierung an. Der Abschnitt von der Blumenstraße bis zum Bahnhof soll eine neue Straßendecke erhalten. Für die Bauarbeiten sind 150 000 Euro vorgesehen.
Zuschüsse abrufen „Es gibt mehrere große Projekte, die nicht mehr verschoben werden konnten, weil uns sonst Zuschüsse verloren gingen“, sagte Bürgermeister Patrick Bauser. Dazu zählen etwa die Anschaffung eines neuen Feuerwehrfahrzeugs für 350 000 Euro und die erste Rate für den geplanten Bürgersaal in Höhe von zwei Millionen Euro, die gleichzeitig die höchste Investition des Jahres sein wird. „Doch auch wenn wir Zuschüsse kriegen, sind weitere Kredite nötig“, sagte Bauser. Dennoch solle darauf geachtet werden, dass die Verschuldung so niedrig wie möglich bleibe.
Brigitte Bettenmann von den Freien Wählern forderte in ihrer Haushaltsrede „äußerste Haushaltsdisziplin“. „Wir werden nur Anträgen zustimmen, die unabdingbar sind“, sagte sie. Dennoch verteidigte sie den Bau des Bürgersaals. Denn dieser könne zu einer Belebung der Ortskultur beitragen und zur Steigerung der Lebensqualität. Sie erinnerte aber auch daran, dass mit der Sanierung der Herzog-Philipp-Verbandsschule noch weitere hohe Investitionen fällig werden.
CDU-Fraktionssprecher Frank Binder betonte, dass Sparen um jeden Preis nach Ansicht seiner Fraktion nicht sinnvoll und erstrebenswert sei. „Es ist und bleibt eine Kernaufgabe der Gemeinde, Investitionen in die Zukunft zu tätigen, die die Attraktivität des Ortes erhalten und fördern“, sagte er. Dies sei so essenziell, dass eine vertretbare Verschuldung in Kauf genommen werden könne oder sogar müsse. Sollte der Schuldenstand aber weiter steigen, müsse vor dem Hintergrund anstehender Sanierungen über freiwillige Leistungen und Steigerungen der Steuersätze nachgedacht werden.