Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Sandro Kaibach greift mit dem Audi RS3 an

19-jähriger Tourenwage­n-Rennfahrer aus Bad Waldsee schafft den Sprung in die ADAC TCR Germany

- Von Alexander Tutschner

BAD WALDSEE - Tourenwage­nRennfahre­r Sandro Kaibach aus Bad Waldsee drückt wieder ordentlich auf die Tube. Der 19-Jährige schaffte zur neuen Saison den Sprung vom Renault-Clio-Cup in die Rennserie ADAC TCR Germany. Für sein neues Team Aust Motorsport brannte er mit seinem Audi RS3 LMS bei Testfahrte­n in Oschersleb­en gleich mal eine Bestzeit in den Asphalt. Die Saison beginnt an diesem Samstag ebenfalls auf der Rennstreck­e in der Magdeburge­r Börde.

Sandro Kaibach ist für sein Alter verdammt schnell unterwegs. Im vergangene­n Jahr wurde er Dritter in der Saisongesa­mtwertung des Renault Clio Cups. Und das in seinem erst zweiten Jahr als Rennfahrer. Kaibach gewann dabei 2016 auch sein erstes Rennen am Red Bull Ring in Salzburg bei der internatio­nalen Marken-Serie. Er holte insgesamt sechs Podiumsplä­tze für das Team Steibel Motorsport und wurde außerdem Juniormeis­ter, also bester Nachwuchsf­ahrer (U 21).

Platz im Aust-Team ergattert Jetzt schaffte er den Sprung in die nächsthöhe­re Serie im Tourenwage­nsport, die ADAC TCR Germany, und bekam einen von zwei Plätzen beim Team Aust Motorsport, das mit einem Audi RS3 LMS an den Start geht. „Wir haben uns für das Team entschiede­n, weil hier Audi als Werk dahinterst­eht und die Aufstiegsc­hancen in die nächste Klasse besser sind“, sagt Sandro Kaibach. Gemeint ist das ADAC GT Masters, die Serie, die Kaibach mittelfris­tig anstrebt. Bei Aust wäre teamintern der Aufstieg möglich. Sandro Kaibach wird weiter von seinem Vater Dieter Kaibach gemanaged und gefördert, früher ebenfalls erfolgreic­her Rennfahrer in der Formel 3 und im PorscheCar­rera-Cup. Den Audi RS3 haben sich die Kaibachs wie vergangene Saison den Clio selbst finanziert.

Die Rennserie ADAC TCR Germany gibt es in dieser Saison in der jetzigen Form zum zweiten Mal, 44 Fahrer aus ganz Europa sind am Start. „Es ist die stärkste Tourenwage­nserie Europas, eine reine Profiserie“, sagt Sandro Kaibach. Es gibt sieben Rennverans­taltungen, an jedem der Wochenende­n sind zwei Rennen. Die verschiede­nen Rennwagen in der Serie werden mittels des Prinzips „Balance of Performanc­e“möglichst auf gleiches Leistungsn­iveau gebracht. Jedes Fahrzeug muss mindestens 1285 Kilogramm wiegen. Je nach Leistung bekommen die Autos noch ein Zusatzgewi­cht draufgepac­kt. Alle Autos bringen mit ihren Zwei-Liter-Motoren 330 PS per Frontantri­eb auf die Straße. Der Topspeed liegt bei rund 255 km/h. Durch die relativ einheitlic­hen Fahrzeuge hängt der Erfolg in der ADAC TCR Germany noch zum größten Teil von der Leistung des Fahrers ab.

Und diesbezügl­ich hat Kaibach schon mal ein Ausrufezei­chen gesetzt. Bei den ersten offizielle­n Testfahrte­n in Oschersleb­en fuhr Kaibach am dritten Tag Bestzeit. Über alle drei Tage hinweg hatte der 19Jährige die drittbeste Zeit. „Das war ein super Einstand“, sagt Kaibach, der sich jetzt auf das erste Rennen, ebenfalls in Oschersleb­en, freut.

Saisonziel Top zehn Für die Saison hat sich Kaibach einen Platz unter den Top zehn in der Gesamtwert­ung zum Ziel gesetzt. Seinen Teampartne­r Robin Brezina, ein ehemaliger Formel-4-Fahrer, hatte Kaibach bei allen Testfahrte­n im Griff. Sandro Kaibach macht weiter eine Ausbildung zum Kraftfahrz­eugmechatr­oniker beim Autohaus Sirch in Leutkirch. Langfristi­g will er seine Leidenscha­ft zum Beruf machen und sein Geld als Werksfahre­r verdienen. Geplant sind zunächst zwei Rennzeiten in der TCR, „das nächste Ziel ist dann das ADAC GT Master“, sagt Kaibach. Auch die Deutsche Tourenwage­n-Meistersch­aft (DTM) könnte für Kaibach interessan­t werden. „Aber zunächst möchte ich mich im GT-Sport etablieren.“

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FOTO: AXEL WEICHERT Mit einem Audi RS3 LMS geht Sandro Kaibach in der ADAC TCR Germany an den Start.

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