Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Sandro Kaibach greift mit dem Audi RS3 an
19-jähriger Tourenwagen-Rennfahrer aus Bad Waldsee schafft den Sprung in die ADAC TCR Germany
BAD WALDSEE - TourenwagenRennfahrer Sandro Kaibach aus Bad Waldsee drückt wieder ordentlich auf die Tube. Der 19-Jährige schaffte zur neuen Saison den Sprung vom Renault-Clio-Cup in die Rennserie ADAC TCR Germany. Für sein neues Team Aust Motorsport brannte er mit seinem Audi RS3 LMS bei Testfahrten in Oschersleben gleich mal eine Bestzeit in den Asphalt. Die Saison beginnt an diesem Samstag ebenfalls auf der Rennstrecke in der Magdeburger Börde.
Sandro Kaibach ist für sein Alter verdammt schnell unterwegs. Im vergangenen Jahr wurde er Dritter in der Saisongesamtwertung des Renault Clio Cups. Und das in seinem erst zweiten Jahr als Rennfahrer. Kaibach gewann dabei 2016 auch sein erstes Rennen am Red Bull Ring in Salzburg bei der internationalen Marken-Serie. Er holte insgesamt sechs Podiumsplätze für das Team Steibel Motorsport und wurde außerdem Juniormeister, also bester Nachwuchsfahrer (U 21).
Platz im Aust-Team ergattert Jetzt schaffte er den Sprung in die nächsthöhere Serie im Tourenwagensport, die ADAC TCR Germany, und bekam einen von zwei Plätzen beim Team Aust Motorsport, das mit einem Audi RS3 LMS an den Start geht. „Wir haben uns für das Team entschieden, weil hier Audi als Werk dahintersteht und die Aufstiegschancen in die nächste Klasse besser sind“, sagt Sandro Kaibach. Gemeint ist das ADAC GT Masters, die Serie, die Kaibach mittelfristig anstrebt. Bei Aust wäre teamintern der Aufstieg möglich. Sandro Kaibach wird weiter von seinem Vater Dieter Kaibach gemanaged und gefördert, früher ebenfalls erfolgreicher Rennfahrer in der Formel 3 und im PorscheCarrera-Cup. Den Audi RS3 haben sich die Kaibachs wie vergangene Saison den Clio selbst finanziert.
Die Rennserie ADAC TCR Germany gibt es in dieser Saison in der jetzigen Form zum zweiten Mal, 44 Fahrer aus ganz Europa sind am Start. „Es ist die stärkste Tourenwagenserie Europas, eine reine Profiserie“, sagt Sandro Kaibach. Es gibt sieben Rennveranstaltungen, an jedem der Wochenenden sind zwei Rennen. Die verschiedenen Rennwagen in der Serie werden mittels des Prinzips „Balance of Performance“möglichst auf gleiches Leistungsniveau gebracht. Jedes Fahrzeug muss mindestens 1285 Kilogramm wiegen. Je nach Leistung bekommen die Autos noch ein Zusatzgewicht draufgepackt. Alle Autos bringen mit ihren Zwei-Liter-Motoren 330 PS per Frontantrieb auf die Straße. Der Topspeed liegt bei rund 255 km/h. Durch die relativ einheitlichen Fahrzeuge hängt der Erfolg in der ADAC TCR Germany noch zum größten Teil von der Leistung des Fahrers ab.
Und diesbezüglich hat Kaibach schon mal ein Ausrufezeichen gesetzt. Bei den ersten offiziellen Testfahrten in Oschersleben fuhr Kaibach am dritten Tag Bestzeit. Über alle drei Tage hinweg hatte der 19Jährige die drittbeste Zeit. „Das war ein super Einstand“, sagt Kaibach, der sich jetzt auf das erste Rennen, ebenfalls in Oschersleben, freut.
Saisonziel Top zehn Für die Saison hat sich Kaibach einen Platz unter den Top zehn in der Gesamtwertung zum Ziel gesetzt. Seinen Teampartner Robin Brezina, ein ehemaliger Formel-4-Fahrer, hatte Kaibach bei allen Testfahrten im Griff. Sandro Kaibach macht weiter eine Ausbildung zum Kraftfahrzeugmechatroniker beim Autohaus Sirch in Leutkirch. Langfristig will er seine Leidenschaft zum Beruf machen und sein Geld als Werksfahrer verdienen. Geplant sind zunächst zwei Rennzeiten in der TCR, „das nächste Ziel ist dann das ADAC GT Master“, sagt Kaibach. Auch die Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft (DTM) könnte für Kaibach interessant werden. „Aber zunächst möchte ich mich im GT-Sport etablieren.“