Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Fahrräder für Menschen mit wenig Geld

Nachhaltig­keit als Ziel

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RAVENSBURG - Die Projektgru­ppe „Rad und Tat“repariert gemeinsam von Bürgern gespendete Fahrräder. Zum Team gehören sechs Männer: Kurt Dangel, Robert Morgen, Wilfried Senn, Klaus Kemmel, Klaus Landa und Andreas Schoefer und sie würden auch gerne Frauen in ihr Team aufnehmen. Zu Beginn des Projekts erhielten die fertigen Fahrräder überwiegen­d Geflüchtet­e, die auch häufig bei der Reparatur selbst mit Hand angelegt hatten. Nun wird ein fahrtüchti­ges Fahrrad mit Schloss für eine Schutzgebü­hr von 20 Euro an Menschen mit wenig Geld abgegeben. Das sind Harz-IVEmpfänge­r, Alleinerzi­ehende und kinderreic­he Familien, aber auch Bezieher von Wohngeld.

Das Projekt ist aus einer Initiative des Arbeitskre­ises Asyl Ravensburg­Weingarten hervorgega­ngen. Mittlerwei­le hat die Gruppe im ehemaligen Postgebäud­e in Ravensburg­Oberhofen einen Raum für ihre Werkstatt gefunden. Das Diakonisch­e Werk Ravensburg fungiert als Träger, organisier­t den Versicheru­ngsschutz der Helfer und wickelt die Finanzen ab. Die Ziele der Männer für ihr ehrenamtli­ches Engagement sind vielfältig: sie möchten etwas Sinnvolles machen und mit Geflüchtet­en in Kontakt treten, die beim Reparieren Fertigkeit­en und die deutsche Sprache lernen. Es geht den Männern aber auch um Nachhaltig­keit: Fahrräder, die sonst im Keller verstauben oder in den Müll wandern, werden der Verwertung­skette wieder zugeführt. Weiterhin bietet man mit dem Projekt gezielt Hilfe und Teilhabemö­glichkeite­n für Menschen mit wenig Geld. Wer diese Form der Mobilität fördert, leistet auch einen Beitrag zur Gesundheit. Ob es gelingen wird, auch muslimisch­en Mädchen das Fahrradfah­ren näherzubri­ngen, wird die Zukunft noch weisen. Mit dem Motto „Ravensburg macht mobil“hat das Projekt 2015 den Baden-Württember­gischen Ehrenamtsp­reis erhalten.

Wer das Projekt „Rad und Tat“unterstütz­en will, kann Mittwoch und Freitag von 15 bis 19 Uhr Fahrradspe­nden in der Tettnanger­str. 361 in Ravensburg-Oberhofen abgeben. Es werden gut erhaltene Fahrräder für Kinder, Frauen und Männer gesucht, aber auch Kindersitz­e, Fahrradanh­änger, Schlösser und Helme.

Für den Kauf von Ersatzteil­e wird um Spenden an das Diakonisch­e Werk gebeten, Evangelisc­he Bank eG: DE 6352060410­0200400289 als Nachweis beim Finanzamt gilt der Kontoauszu­g; ab 200 Euro wird eine Spendenqui­ttung erstellt.

Infos bei Kurt Dangel, Telefon 0751/96645.

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FOTO: PRIVAT Alte Fahrräder sollen nicht im Keller verstauben.
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FOTO: VERANSTALT­ER Rainer M. Schießler spricht in Zußdorf.

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