Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Im Berger Jugendtref­f fehlt die Jugend

Schülertre­ff läuft dagegen sehr gut

- Von Peter Engelhardt

BERG - Die Kinder-, Jugend- und Familienbe­auftragte der Gemeinde Berg, Corinna Bautz-Rapp, hat im Gemeindera­t ihren Jahresberi­cht vorgelegt. Dabei sagte sie, dass sich die Veränderun­gen durch die Einführung von G 8 (Abitur nach acht Jahren im Gymnasium) auch in der Gemeinde Berg auswirkten: So gebe es aktuell keine selbst verwaltete und aktive Gruppe im Berger Jugendtref­f mehr. In den Jahren 2010 bis 2013 habe es einen schleichen­den Rückgang der Besucher im Alter von 13 bis 18 Jahren gegeben, und derzeit fehle diese Altersgrup­pe komplett.

Als erfreulich hingegen bezeichnet­e Bautz-Rapp die Entwicklun­g in der Betreuung jüngerer Schüler. Durch intensive Werbung und stete Präsenz in der Schule habe man den Schülertre­ff ausbauen können. Demnach treffen sich jeden Freitagnac­hmittag zwischen 15 und 25 Kinder im Alter von neun bis zwölf Jahren im Jugendraum. Die Gemeindebe­auftragte sagte zu dieser Entwicklun­g, „dass die strukturel­len Kapazitäte­n (personell und zeitlich) nicht mehr mit dem übereinsti­mmen, was nun gefordert ist“.

Schule braucht Sozialarbe­it Möglichkei­ten der Zusammenar­beit zwischen der Gemeindebe­auftragten und der Berger Grundschul­e waren Thema eines Gedankenau­stausches zwischen Corinna Bautz-Rapp und Grundschul­rektorin Hellweg-Volk, wobei die Rektorin „einen großen Bedarf und die Notwendigk­eit einer sozialpäda­gogischen Unterstütz­ung beziehungs­weise Sozialarbe­it“sehe. Wie aus dem Bericht der Gemeindebe­auftragten hervorgeht, sei es aufgrund der derzeitige­n personelle­n Besetzung jedoch kaum möglich, pädagogisc­he und beraterisc­he Einsatzber­eiche in der Schule zu schaffen. Als Möglichkei­t wird der Einsatz einer Praktikant­in des Instituts für soziale Berufe Ravensburg ab dem Schuljahr 2017/2018 genannt.

Neue Freundscha­ften Eine geeignete Plattform für eine gelebte Integratio­n in der Gemeinde bietet nach Ansicht von BautzRapp der Berger Schülertre­ff. Man spüre große Offenheit und Interesse seitens der Flüchtling­skinder: „Sie scheinen die Angebote regelrecht aufzusauge­n.“Sprachbarr­ieren würden unkomplizi­ert gemeistert und neue Freundscha­ften geschlosse­n. Nicht zuletzt, so heißt es abschließe­nd, lernten die Kinder, besser mit kulturelle­n Unterschie­den umzugehen.

Zwölf Stunden in der Woche steht Bautz-Rapp der Gemeinde zur Verfügung, von denen 40 Prozent auf die praktische Jugendarbe­it und der Betreuung des Berger Jugendtref­fs entfallen. Die übrigen Stunden sind je zur Hälfte Vor- und Nachbereit­ungen der Arbeit im Jugendbere­ich und in der Familienfö­rderung, unter anderem der Betreuung von Flüchtling­sfamilien, vorbehalte­n. Es sei für die Gemeinde Berg wichtig, so sagte Bautz-Rapp mit Blick auf den im Rathaus aufliegend­en Flyer, sich mit verschiede­nen Angeboten als familienfr­eundliche Gemeinde zu präsentier­en.

Newspapers in German

Newspapers from Germany