Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Grüne fordern Stabsstelle Digitalisierung
Ravensburg soll sich aktuellen Anforderungen stellen
RAVENSBURG (sz/fh) - Die Einrichtung einer „Stabsstelle Digitalisierung“bei der Stadtverwaltung haben die Grünen im Ravensburger Gemeinderat beantragt. In der Begründung heißt es, Ravensburg könne sich damit „den anstehenden Anforderungen und Umwälzungen aktiv stellen und für die Zukunft vorsorgen“.
Deutschland habe als führende Industrienation den Startschuss in die Digitalisierung verschlafen, heißt es in einem Antrag an Oberbürgermeister Daniel Rapp, den Grünen-Stadtrat Jürgen Bretzinger im Namen seiner Fraktion formuliert hat. Natürlich könne die Kommune Ravensburg die Versäumnisse der Bundespolitik nicht ausgleichen, „aber wir können uns durch die gezielte Investition in eine gut ausgestattete Stabsstelle Digitalisierung den anstehenden Anforderungen und Umwälzungen aktiv stellen und für die Zukunft vorsorgen“.
In jedem Amt der Stadtverwaltung sei die Digitalisierung längst angekommen, in jedem Amt seien ITFachleute beschäftigt oder würden gerade händeringend gesucht, so die Grünen weiter: „Ob es der Straßenbau ist, wo der Winterdienst künftig mithilfe Asphalt-Sensoren und GPS gesteuert wird, oder die Anschaffung von digitalen Lehrmedien für die Schulen. Diese rasant wachsenden Anforderungen in den einzelnen Ämtern müssen dringend koordiniert, strukturiert und vernetzt werden. Eine klassische Querschnittsaufgabe für eine eigene Stabsstelle Digitalisierung, die direkt dem Oberbürgermeister zugeordnet werden sollte.“
Die Stabsstelle müsse aber weitere Bereiche abdecken. Im Antrag werden genannt: E-Government, zukünftige Bürgerbeteiligung/Beteiligungsportale, vernetzte Mobilität/ Verkehrssteuerung, Fragen der IT-Sicherheit und Datenschutz, digitaler Verbraucherschutz, Schnittstellen zur regionalen Wirtschaft und dem Handel. Erste Aufgabe sei aber die Entwicklung der Breitbandversorgung in Ravensburg. Die Grünen: „Und wir brauchen dringend eine funktionierende Wifi-Versorgung in der Innenstadt.“
Zuletzt hatte auch das Wirtschaftsforum pro Ravensburg (Wifo) einen Digitalbeauftragten bei der Stadt gefordert.
Auch die Fraktion der Bürger für Ravensburg unterstützt inzwischen den Antrag der Grünen. „Es wird höchste Zeit, dass Ravensburg auf den immer schneller fahrenden Zug Digitalisierung aufspringt. Leerrohre verlegen alleine hilft nicht“, so Fraktionschef Wilfried Krauss in einer Pressemitteilung.