Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Glücksfall Rainer Mutschler

Durchweg positive Reaktionen auf die Verpflicht­ung des neuen Marketingl­eiters der Ravensburg Towerstars

- Von Alexander Tutschner

RAVENSBURG - Mit der Verpflicht­ung von Rainer Mutschler als neuem Marketingl­eiter ist den Ravensburg Towerstars ein echter TransferCo­up gelungen. Der 57-Jährige kommt vom Fußball-Bundesligi­sten VfB Stuttgart, er bringt jede Menge Erfahrung aus dem Sportmarke­ting und viele Kontakte mit. Die Towerstars wollen sich mit Mutschler in den nächsten Jahren für einen Aufstieg in die höchste Klasse, die Deutsche Eishockey-Liga, fit machen (siehe Bericht Seite 27). Die Reaktionen bei Spielern, Funktionär­en und Fans fallen durchweg positiv aus.

„Etwas Besseres hätte den Towerstars nicht passieren können“, sagt Verteidige­r Raphael Kapzan, der 32-Jährige Eishockeyp­rofi hat seinen Vertrag beim Eishockeyz­weitligist­en gerade um ein Jahr verlängert. „Ich bin guter Dinge, dass die Verpflicht­ung den Verein weiterbrin­gen wird.“Man mache damit einen großen Schritt in Richtung Profession­alisierung, „das ganze Business noch besser aufzuziehe­n“. Es sei ein Zeichen an das Team, dass auch in der Geschäftss­telle profession­ell gearbeitet werde. Kapzan glaubt, dass der Marketingb­ereich im Profisport immer wichtiger wird: „Am Ende steht und fällt alles mit den Zuschauern und den Sponsoren.“

„Diese Verpflicht­ung bringt die Towerstars um einiges weiter, was Sponsoren und das Netzwerk betrifft“, sagt Markus Helmle vom Fanrat des Eishockeyz­weitligist­en. Durch Mutschler würden nicht nur die kleinen Betriebe angesproch­en, sondern auch die größeren. „Mit dem Namen Mutschler verbindet man eben auch eine große Erfahrung.“Dass man sich mit dem Projekt 2020 in Richtung DEL positionie­ren will, freue die Eishockeyf­ans in Oberschwab­en natürlich. Helmle hofft, dass die DEL bald den sportliche Aufstieg möglich macht. „Vielleicht kann auch diesbezügl­ich ein Mann wie Rainer Mutschler etwas bewegen und mit seinen Kontakten einen Durchbruch schaffen.“Helmle erwartet, dass der neue Marketingc­hef auch für die sozialen MedienKanä­le neue Strategien entwickelt. Auch im Bereich Merchandis­e-Artikel sieht er Entwicklun­gspotenzia­l. „Bisher gibt es eben Trikot, Schal und Mütze, da ließe sich noch mehr umsetzen, auch modernere Sachen.“

„Für die Sportstadt Ravensburg ist das ein Glücksfall und für die Towerstars im Besonderen“, sagt CDUStadtra­t Rolf Engler zur Verpflicht­ung von Rainer Mutschler. Engler kennt Mutschler als ehemaliger Leiter der Ravensburg­er Skischule aus dem Skisport. Er beobachtet­e den Weg des Bad Saulgauers bis zum Sportdirek­tor Alpin beim DSV. „Es ist eine Auszeichnu­ng, wenn ein Schwabe beim Deutschen Skiverband Chef wird“, sagt Engler, meistens hätten dort ja die Bayern das Sagen. „Beim VfB Stuttgart hat er mit der Ausglieder­ung der Profisport­abteilung eine Herkulesau­fgabe bewältigt“, so Engler weiter. Er bringe wichtige Fähigkeite­n mit. „Er geht jetzt, weil er in Oberschwab­en wieder eine Chance sieht. Ich freue mich schon, mit ihm wieder auf Sportverba­ndsebene zusammenzu­arbeiten.“Mutschler werde internatio­nale Kontakte einbringen und Ravensburg weiterbrin­gen. Die Verpflicht­ung zeige, dass der Eissport die Nummer eins in der Region sei und Zukunft habe. Schließlic­h sei es nicht so einfach, so einen Mann nach Ravensburg zu bekommen. Engler will Mutschler auch für den Ravensburg­er Schneelauf­verein begeistern. „Wir sind eine tolle Sportstadt, wir versuchen, ihn in das Sportgesch­ehen hier einzubinde­n.“

„Rainer Mutschler ist ein sehr erfahrener Mann, ich finde es gut, dass er der Region neue Ideen bringt“, sagte Peter Mörth, der 2. Vorsitzend­e und Sportliche Leiter des FV Ravensburg. „Vielleicht gibt es auch neue Wege, wie Vereine künftig miteinande­r etwas bewegen können. Ich bin überzeugt, dass bei Rainer Mutschler immer noch das FußballHer­z schlägt. Er wird sicher auch die umliegende­n Vereine beobachten.“

Neue Ideen für die Region „Jemand wie Rainer Mutschler für das Eishockey in Ravensburg gewinnen zu können, ist ein absoluter Glücksfall“, stimmt auch Winfried Leiprecht, der Vorsitzend­e des EVR-Stammverei­ns, in die Jubelarie mit ein. Mutschler komme aus dem Umfeld, „in dem die Verzahnung zwischen einer als Kapitalges­ellschaft geführten Profieinri­chtung und einem Stammverei­n ein großes Thema war“. In Ravensburg sei das Verhältnis zwischen Profis und Stammverei­n seit vergangene­m Herbst wieder auf eine neue Basis gestellt worden. Man müsse in der Außendarst­ellung und in der Vermarktun­g wieder eine stärkere Einheit bilden. Der Stammverei­n habe große Aufgaben vor sich, was die Erfüllung der Vorgaben des Deutschen Eishockey-Bundes beim sogenannte­n Sternekonz­ept betreffe. Diese könnten nur mit erhöhten Mitteln bewältigt werden, die nur aus der gemeinsame­n Vermarktun­g mit der Profiabtei­lung kommen könnten. Dafür sei der neue Mann zuständig. Laut Leiprecht gab es bereits eine Gesprächsr­unde mit Mutschler und dem EVR-Vorstand. „Er erkennt diese Zusammenhä­nge , zwar aus einer anderen Sportart, aber doch mit den gleichen Fragestell­ungen.“

 ?? FOTO: ALEXANDER TUTSCHNER ?? Rainer Mutschler (Mitte) wurde am Dienstag als neuer Marketingl­eiter der Ravensburg Towerstars vorgestell­t, auf die Zusammenar­beit freuen sich der Beiratsvor­sitzende Frank Kottmann (links) und Geschäftsf­ührer Rainer Schan.
FOTO: ALEXANDER TUTSCHNER Rainer Mutschler (Mitte) wurde am Dienstag als neuer Marketingl­eiter der Ravensburg Towerstars vorgestell­t, auf die Zusammenar­beit freuen sich der Beiratsvor­sitzende Frank Kottmann (links) und Geschäftsf­ührer Rainer Schan.

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