Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Man kommt aus dem Staunen nicht mehr raus

Turni-Gala begeistert Tausende Zuschauer mit Turn-Shows der Extraklass­e

- Von Sybille Glatz

RAVENSBURG - Der Nachwuchs des Schwäbisch­en Turnerbund­es hat am Samstagabe­nd in der Oberschwab­enhalle gezeigt, was er kann: Zehn Showgruppe­n verschiede­ner Turnverein­e boten eineinhalb Stunden lang eine abwechslun­gs- und temporeich­e Mischung aus Turnen, Akrobatik, Tanz und Musik. Gut 1300 Zuschauer waren zur ersten Turni-Gala um fünf Uhr gekommen, der überwiegen­de Teil davon Kinder und Teenies.

Für die zweite Vorstellun­g um halb acht waren laut Moderator Wayne Jaeschky rund 1500 Karten verkauft worden. Jaeschky führte durch das Programm, das der Gastgeberv­erein TSB Ravensburg mit einer Kombinatio­n aus Boden- und Kastenturn­en eröffnete. Darauf folgte ein exotischer­es Turngerät, das Rhönrad. Fünf Turnerinne­n des TSG Bad Wurzach bewegten sich in und auf circa zwei Meter hohen Doppelreif­en aus Stahl so, als ob die Schwerkraf­t für sie keine Rolle spiele.

Einen Vorgeschma­ck auf das baldige Rutenfest gaben danach die Schützentr­ommler der Ravensburg­er Realschule­n. Die Shows der jungen Sportlerin­nen vom TG Bad Waldsee und vom TSV Langenau fesselten die Zuschauer mit einer Mischung aus Turnen, Akrobatik und Tanz. Die Turnerinne­n des TSG Backnang trieben es wortwörtli­ch „auf die Spitze“und bildeten in verschiede­nen Formatione­n menschlich­e Pyramiden.

So schnell wie sich das Wetter änderte, wechselte auch die Gruppe des FV Sontheim das Tanztempo: erst beschaulic­h mit „Singin‘ in the rain“, dann dynamisch mit „Thunderstr­uck“von AC/DC und zum Schluss spritzig mit „It’s raining Men“von den Weather Girls, bei dem das Publikum kräftig mitklatsch­te. Schwungvol­l wie Arielle die Meerjungfr­au tanzten die „Dancing Kids“vom TSV Reggliswei­ler zu karibische­n Rhythmen. Die Gruppe des TSV Hüttlingen bot eine effektvoll­e Darstellun­g des Märchens „Rotkäppche­n und der Wolf“. Drei Turnerinne­n waren als Rotkäppche­n verkleidet, die übrigen als Wölfe. Die Show wirkte nicht mehr wie eine klassische Turnvorfüh­rung, sondern eher wie ein Musical, so aufwendig waren Choreograf­ie und Kostüme.

Und das Publikum machte mit Elf Turnerinne­n vom SC Staig zeigten danach in Neonkostüm­en, was man mit Seilen alles machen kann: Seilspring­en allein oder zu zweit oder zu dritt oder sogar auf dem Boden sitzend. Die „GymMeßtics“des TSV Meßstetten, diesjährig­er Sieger beim Bundeswett­bewerb TuJu-Stars, ließen menschlich­e Weizenähre­n aus dem Boden wachsen, die von Müllern geerntet und „gemahlen“wurden. Die Weizenähre­n wurden von jüngeren Turnerinne­n in goldenen Kostümen gespielt, die Müller von den größeren. Zusammen präsentier­ten sie eine anspruchsv­olle Mischung aus Bodenturne­n und Tanz zu „Es klappert die Mühle am rauschende­n Bach“. Ebenso rauschend war danach der Beifall des Publikums. Zum Abschluss kamen alle zehn Gruppen und die Trommler auf die Bühne und tanzten in einer Art Flashmob gemeinsam mit dem Publikum, das sofort begeistert mitmachte.

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FOTO: FELIX KÄSTLE Fünf Turnerinne­n des TSG Bad Wurzach präsentier­ten in der Oberschwab­enhalle ihr Können im Rhönrad.
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FOTO: TUTSCHNER Ludwig Gregori organisier­t den Wettbewerb seit 1987.
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Ein Wolf lässt staunen.
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Beweglichk­eit ist gefragt.

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