Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Zur Kläranlage könnte es einen Bürgerentscheid geben
Gemeinderat Ebenweiler bewilligt Betriebsleiterwohnung und Halle bei der Biogasanlage
EBENWEILER - Der Gemeinderat Ebenweiler hatte in seiner jüngsten Sitzung zum zweiten Mal über die Bauanfrage eines Landwirts befinden müssen, der bisher im Ort angesiedelt ist. Als einer der beiden Betreiber der Biogasanlage will er im dortigen Außenbereich die Erstellung einer Mehrzweckhalle und eine Betriebsleiterwohnung bauen.
Laut Auskunft der zuständigen Baubehörde im Verwaltungsverband wird für ein solches Einzelvorhaben kein Bebauungsplan erforderlich sein – wobei das Landwirtschaftsamt Ravensburg beurteilen wird, ob bezüglich der Definition einer Betriebsleiterwohnung (ohne Viehhaltung) von einem typisch landwirtschaftlichen Betrieb ausgegangen werden kann. Zur Erschließung für Wohnzwecke fehlt nur die Abwasserentsorgung, die der Bauherr selbst lösen muss.
Die Gemeinde Ebenweiler würde die Auflösung der bisherigen Hofstelle im Ort begrüßen, um dort neuen Wohnraum zu schaffen, kann eine solche Auflage aber nicht an die Baugenehmigung binden. Um den Weg dort hin freizumachen, stimmte das Gremium dem Vorhaben einstimmig zu.
Genehmigung läuft bald aus Die Betriebsgenehmigung für die Kläranlage, die derzeit für 1500 Einwohner dimensioniert ist, läuft demnächst aus. Für eine weitere Zulassung stünden kostspielige Sanierungen an, für die es keinerlei Zuschüsse gibt. Alternativ steht ein Anschluss an ein benachbartes größeres Klärsystem zur Debatte, dessen Kosten mit bis zu 80 Prozent bezuschusst werden können. Um zu klären, wo und wie das verwirklicht werden könnte, wurde ein Strukturgutachten in Auftrag gegeben, dessen Ergebnis eventuell im Rahmen eines Bürgerentscheids vorgestellt werden soll.
Ebenfalls einstimmig beschlossen wurde, die Standesamtsvertretung in Zusammenarbeit mit den Gemeinden Riedhausen und EbersbachMusbach gegenseitig zu regeln. Außerdem gab Ebenweilers Bürgermeister Tobias Brändle in der Sitzung bekannt, dass die Gemeinde das Anwesen Erwin Schneider kaufen konnte. Es soll abgerissen werden, um neu bebaut zu werden. Für die Sanierung des Rathausdachs sind 30 333 Euro aus dem Ausgleichsstock zugesagt. Den jüngsten Auflagen folgend, wurde während der Pfingstferien in der Grundschule eine Beleuchtung der Fluchtwege und Rauchmelder eingebaut. Das für die Erschließung der Russäcker erforderliche geologische Gutachten bescheinigt dem Areal „1 a Baugrundverhältnisse“.