Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Mit Zittersieg auf Viertelfinalkurs
K.o.-Runde winkt – DFB-Frauen feiern mit 2:1 gegen Italien den ersten Erfolg bei der EM
TILBURG (SID/dpa) - Die deutschen Fußballerinnen sind bei der Europameisterschaft noch auf der Suche nach ihrer Bestform, haben mit großer Mühe aber einen wichtigen Schritt Richtung Viertelfinale gemacht. Der Titelverteidiger landete beim 2:1 (1:1) gegen Italien am Freitag in Tilburg den ersten Sieg und hat im abschließenden Gruppenspiel gegen Russland gute Aussichten auf den Einzug in die K.o.-Runde.
„Ich finde, den Sieg haben wir uns verdient, weil wir spielerisch stärker waren“, sagte Jones anschließend in der ARD. Mit vier Punkten liegt der achtmalige Europameister vor dem letzten Gruppenspiel am Dienstag (20.45 Uhr/ZDF und Eurosport) gegen Russland (3) in der Staffel B auf Rang zwei hinter Schweden, das Russland am Freitag 2:0 (1:0) bezwang. Die punktlosen Italienerinnen sind bereits ausgeschieden.
Heldinnen des Abends im Willem II Stadion von Tilburg waren die Innenverteidigerinnen Josephine Henning (19.) und Babett Peter (67., Foulelfmeter), die die vielen versiebten Torchancen der DFB-Offensive ausbügelten. Beim Gegentreffer durch die frühere Bundesliga-Spielerin Ilaria Mauro (29.) allerdings wurde der zweimalige Weltmeister blitzsauber ausgekontert und offenbarte ein wenig titelreifes Umschaltspiel. Auch die Gelb-Roten Karte gegen Elisa Bartoli (69.) brachte der DFB-Elf keine Sicherheit.
Jones rotierte wie angekündigt und veränderte ihre Startelf auf gleich vier Positionen. Und die neue Formation startete schwungvoll. Sara Däbritz, wie schon gegen Schweden links in der Raute im Einsatz, hatte am Vortag versprochen, dass der Favorit „torgeil“zu Werke gehen werde. Doch die guten Angriffe baute die DFB-Auswahl zunächst meist über rechts auf. Besonders die lauffreudige Dallmann riss immer wieder Lücken und glänzte im Zusammenspiel mit Regisseurin Marozsan.
Bei Hennings Treffer zur verdienten Führung, ihrem zweiten Länderspieltor im 42. Einsatz, half Italiens Torfrau Laura Giuliani kräftig mit. Die Ex-Freiburgerin ließ einen Marozsan-Freistoß durch ihre Hände gleiten, Henning köpfte unbedrängt ein. „Es ist immer schön, wenn man der Mannschaft mit einem Tor direkt helfen kann“, sagte Henning der ARD. Nachdem Mittag (24.) und Däbritz (26.) beste Chancen ausgelassen hatten, fiel wie aus dem Nichts das Gegentor.
Die sichtlich unzufriedene Jones brachte nach der Pause Kathrin Hendrich für die mit Gelb belastete Henning. Deutschland blieb im Vorwärtsgang und nachdem Mittag in Kooperation von Daniela Stracchi und Giuliani im Strafraum gefällt wurde, schnappte sich die erfahrene Peter den Ball und verwandelte den Strafstoß in ihrem 109. Länderspiel sicher und bescherte Deutschland somit eine gute Ausgangsposition.