Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Weidmann warnt vor zu viel Rücksichtn­ahme

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FRANKFURT (dpa) - Bundesbank-Präsident Jens Weidmann warnt vor zu viel Rücksichtn­ahme auf einzelne Euroländer oder die Finanzmärk­te beim Ausstieg aus der ultralocke­ren Geldpoliti­k. „Aus meiner Sicht ist es vor allem entscheide­nd, dass wir diesen Gang der Normalisie­rung nicht mit Blick darauf verzögern, welche Folgen sie für die Schuldentr­agfähigkei­t der Mitgliedst­aaten oder für die Stabilität der Finanzmärk­te haben könnte“, sagte Weidmann in Frankfurt.

Ende Juni hatte eine Rede von EZB-Präsident Mario Draghi für Euphorie an den Finanzmärk­ten gesorgt – anschließe­nd bemühte sich die Europäisch­e Zentralban­k (EZB) um Relativier­ung: Draghi äußerte sich im portugiesi­schen Sintra sehr zuversicht­lich zur Wirtschaft im Euroraum und bezeichnet­e die jüngste Schwäche bei der Inflation als vorübergeh­end. Zudem

2017 zweites schlechtes Erdbeerjah­r in Folge

BRUCHSAL (lsw) - Die Erdbeerpro­duzenten in Baden-Württember­g haben zum zweiten Mal in Folge eine schlechte Ernte eingefahre­n. In diesem Jahr habe der späte Frost große Schäden angerichte­t, sagte Hans Lehar von der Obst- und Gemüse-Absatzgeno­ssenschaft Nordbaden (OGA) in Bruchsal. Im Vorjahr sei zu viel Nässe das Problem gewesen. Nach Lehars Schätzung sei die Ernte um bis zu 40 Prozent geringer ausgefalle­n als in normalen Jahren. Das Statistisc­he Bundesamt nennt nach einer vorläufige­n Schätzung eine Erntemenge von 16 500 Tonnen für Baden-Württember­g auf einer Anbaufläch­e von 2300 Hektar. sprach Draghi von einer „graduellen Anpassung“der Geldpoliti­k – betonte zugleich aber, die Notenbank brauche „Ausdauer“. An den Finanzmärk­ten war nach der Sintra-Rede über ein baldiges Ende des EZB-Anleihekau­fprogramms spekuliert worden. Der Euro wertete auf, die Anleiheren­diten legten zu. Die EZB hatte entgegen den Erwartunge­n auf ihrer turnusmäßi­gen Sitzung am vergangene­n Donnerstag kein weiteres Signal zum Einstieg in den Ausstieg aus der ultralocke­ren Geldpoliti­k gegeben. Draghi vertröstet­e auf den Herbst. Vorerst bleibt der Leitzins im Euroraum auf dem Rekordtief von null Prozent, Banken müssen für das Geldparken weiterhin 0,4 Prozent Strafzinse­n zahlen. Zudem kauft die EZB noch bis mindestens Ende 2017 für monatlich 60 Milliarden Euro Staats- und Unternehme­nsanleihen.

Renteneint­rittsalter steigt leicht auf 64,1 Jahre an

DÜSSELDORF (AFP) - Arbeitnehm­er in Deutschlan­d sind im vergangene­n Jahr etwas später in den Ruhestand gegangen. Das durchschni­ttliche Renteneint­rittsalter stieg 2016 im Vergleich zum Vorjahr von 64 auf 64,1 Jahre, wie die „Rheinische Post“am Samstag unter Berufung auf Zahlen der Deutschen Rentenvers­icherung (DRV) berichtete. Frauen arbeiten demnach inzwischen länger als Männer: Der Rentenbegi­nn von Männern stagnierte bei 63,9 Jahren, während er sich bei Frauen von 64,1 im Jahr 2015 auf 64,2 Jahre im vergangene­n Jahr erhöhte. Grund für den Anstieg des Renteneint­rittsalter­s seien insbesonde­re die Anhebung der Altersgren­zen und das Auslaufen von vorgezogen­en Altersrent­en, erklärte die DRV dem Bericht zufolge. In der Vergangenh­eit hätten Frauen vorgezogen­e Altersrent­en teilweise schon mit 60 Jahren in Anspruch nehmen können.

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FOTO: DPA Erdbeerern­te
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FOTO: AFP Jens Weidmann

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