Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
„Mehr Wettbewerbsimpulse der Politik unerlässlich“
AOK Bodensee-Oberschwaben stellt „Agenda Gesundheit“vor
KREIS RAVENSBURG (sz) - 60 Prozent der Menschen in Deutschland wollen, dass ihre Krankenkasse mehr Möglichkeiten erhält, die gesundheitliche Versorgung zu gestalten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Kantar TNS im Vorfeld der Bundestagswahl im Auftrag der AOK. Laut einer Pressemitteilung hat die AOK durch Direktverträge gemeinsam mit den Ärztepartnern landesweit eine alternative ambulante Arztversorgung für mittlerweile 1,5 Millionen Versicherte geschaffen.
So werde auch in Bodensee-Oberschwaben die Versorgung der Patienten durch eine intensive Zusammenarbeit der beteiligten Ärzte verbessert, die Rolle des Hausarztes in seiner Lotsenfunktion gestärkt und der Beruf für den Nachwuchs wieder attraktiver gemacht. „Es bleibt mehr Zeit für die Patienten, und durch die enge Vernetzung mit den Fachärzten können die Ärzte die Behandlung besser koordinieren“, sagt der AOKGeschäftsführer Roland Beierl.
In Bodensee-Oberschwaben nehmen rund 53 000 AOK-Versicherte am Hausarzt-Programm teil, davon zudem mehr als 17 000 an dem 2011 gestarteten Facharzt-Programm. 163 Haus- sowie Kinder- und Jugendärzte und 76 Fachärzte und Psychotherapeuten seien in die AOK-Verträge eingeschrieben.
Die AOK fordert, dass die neue Bundesregierung deutliche Impulse für mehr Wettbewerb setzen und weitere Gestaltungsspielräume für innovative Vertragspartner schaffen muss. Das betreffe auch den Klinikbereich. „Dort ebenfalls breit Direktverträge schließen zu können, würde vor allem Bewegung in Richtung mehr Qualität und zukunftsfähige Strukturen im Land bringen“, sagt Beierl. Die AOK würde mit den Häusern gezielt kooperieren, die nachweislich Qualität anbieten. Die AOK sieht darin einen wesentlichen Schritt weg vom Preis- hin zu einem echten Qualitätswettbewerb im Interesse der Versicherten.