Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Ein Käfigkämpfer als Vorbild
Leipzig weiß nicht, wie es mit dem 1:1 umgehen soll
LEIPZIG (dpa/SID) - Die Gefühlswelten bei Timo Werner und Co. waren nach der ersten Leipziger Champions-League-Nacht komplett durcheinander. Vom „mulmigen Gefühl“des Kapitäns Willi Orban über die weichen Knie von Stürmer Werner bis hin zur Einschätzung von Yussuf Poulsen, der nach dem 1:1 gegen AS Monaco von einem Superspiel sprach, war alles dabei.
„Ein bisschen enttäuscht sind wir. Es war nicht unser bestes Spiel und Monaco schlagbar“, sagte der langjährige Stuttgarter Werner. Diese kleine Portion Frust soll bei allem Stolz über die bestandene Feuertaufe schon am Samstag (18.30 Uhr/Sky) in der Bundesliga Borussia Mönchengladbach zu spüren bekommen. Denn die Sachsen wissen nach ihrer würdigen Premiere in der Königsklasse auch: „Wir können mithalten“, wie Werner befand. Bei der Hymne seien seine „Knie weich geworden.“Seinen Mitspielern merkte man das in der ersten Hälfte an: „Da waren viele wacklige Beine dabei.“
Der erste Treffer in der Champions League gelang 3039 Tage nach der Vereinsgründung Emil Forsberg nach 33 Minuten. „Das erste Champions-League-Tor für Leipzig zu schießen, ist etwas Besonderes und macht mich sehr stolz. Leider haben wir direkt im Gegenzug den Ausgleich bekommen“, sagte der schwedische Nationalspieler, der sich seinen Torjubel von MMA-Star Conor McGregor abgeschaut hat. Er jubelte mit herausgestreckter Brust und zappelte wild mit seinen Armen – eine Geste, die der irische Mixed-Martial-ArtsKämpfer häufig benutzt und die „Billionaire Strut“(Milliardärs-Gang) genannt wird. „Meine Frau ist ein Riesenfan von McGregor. Sie sagte, falls ich ein Tor schieße, muss ich das machen“, verriet Forsberg später.
Lange freuen konnte er sich nicht. Der Jubel war noch nicht abgeklungen, da glich Youri Tielemans aus.