Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Towerstars verlieren zum Auftakt
Ravensburg unterliegt in der Deutschen Eishockey-Liga 2 beim SC Riessersee mit 1:3
GARMISCH-PARTENKIRCHEN - Die Ravensburg Towerstars haben den Auftakt in der Deutschen EishockeyLiga 2 verloren. Am Freitagabend unterlagen die Ravensburger beim SC Riessersee nach einem schwachen ersten Drittel mit 1:3 (0:2, 0:0, 1:1). Am Sonntag um 18.30 Uhr) treffen die Towerstars zu Hause auf den EC Bad Nauheim.
Man muss es so drastisch sagen: Im ersten Abschnitt musste einem Angst und Bange werden um die Towerstars. Der SC Riessersee legte los wie die Feuerwehr im Brandfall. Das läuferische Element der Garmischer überraschte und überforderte die Oberschwaben. Die mussten heilfroh sein, dass es zur ersten Pause nur 2:0 für die Heimmannschaft stand. Louke Oakley brachte die Hausherren nach fünf Minuten in Führung, Ravensburg versäumte es zuvor, an der Bande entschlossen zu klären. Die Garmisch-Partenkirchner werden nicht von ungefähr als Kandidat für die vorderen Play-offPlätze gehandelt.
Zuvorderst in der Offensive wurde die Qualität signifikant angehoben. Mit DEL-Rückkehrer Lubor Dibelka oder dem vormaligen Frankfurter Turbo Richard Mueller. Die Towerstars konnten sich in den ersten 20 Minuten keine wesentliche Tormöglichkeit herausarbeiten. Selbst in Unterzahl lief der SCR aggressiv an. Und er traf. Dibelka erhöhte zum Ende des Drittels auf 2:0.
SC Riessersee – Ravensburg Towerstars 3:1 (2:0, 0:0, 1:1) Tore: 1:0 (5:39) Louke Oakley (Gomes, Eder), 2:0 (17:22) Libor Dibelka (Driendl, Mueller), 2:1 (30:21 ÜZ) Ondrej Pozivil (Slavetinsky, Kruminsch), 3:1 (54:53) Stephan Wilhelm (Mueller, Daubner)
Strafen: Garmisch-Partenkirchen 8 Minuten, Ravensburg 14 Minuten + 10 (Keller, Beschimpfung von Offiziellen) Zuschauer: 2617 So wollten die Towerstars in den verbleibenden 40 Minuten freilich nicht weiter machen. Sie wehrten sich fortan mehr, agierten körperlicher. Mit Erfolg, Zumindest die physische Überlegenheit der Oberbayern konnte eingedämmt werden, und Geschwindigkeitsvorteile konnte der SCR auch keine mehr geltend machen.
Pozivil mit dem Anschlusstreffer
Kaum besser im Spiel, taten sich die ersten guten Möglichkeiten auf. Beide Male war Jonas Schlenker Absender der Scheibe, beide Male wäre mehr drin gewesen. Zunächst kam Schlenker am Torraum an die Scheibe, ehe er noch abgedrängt wurde. Dann knallte der 22-Jährige SCRGoalie Kevin Reich – er bekam den Vorzug vor dem ehemaligen Ravensburger Matthias Nemec – auf den Brustpanzer. Die dickste Gelegenheit zum Anschlusstreffer hatte Mathieu Pompei bei einem schnellen Gegenzug. Doch die Zeit lief ab und der Zugang musste vorzeitig aus der Distanz abschließen. Das war Pech.
Pompei bemühte sich immer wieder um die Spielgestaltung. In der Summe aber waren die Ravensburger vor dem SCR-Kasten zu unentschlossen, es fehlte an gefährlichen Torabschlüssen. Obendrein musste David Zucker mit Problemen im Rippenbereich in der Kabine bleiben. Doch als Ondrej Pozivil im Powerplay der erste Saisontreffer für die Towerstars gelang, wurde es spannend. Der Tscheche zog aus der Halbdistanz erfolgreich ab – Reich war die Sicht von zwei Ravensburger Angreifern versperrt. Was blieb, waren acht Minuten, in denen die Gäste plötzlich hellwach und stets auf dem Gaspedal waren.
Ausgleich oder finaler Konter, das war die Frage, die sich beide Fanlager stellten. Die Antwort fiel zugunsten der Hausherren aus. Aber mit dramatischer Note: Keine zehn Sekunden, bevor Stephan Wilhelm das 3:1 gelang, traf Daniel Schwamberger nur die Unterkante der Latte. Das frustrierte die Towerstars. Robin Just wanderte wegen einer Schwalbe auf die Strafbank, Thomas Supis folgte nach einem Crosscheck. Keine wirklich optimalen Voraussetzungen für eine Aufholjagd, wenngleich die Towerstars die doppelte Unterzahl stark verteidigten. Doch mehr war nicht mehr möglich.
„Es ist uns nicht so gut gelungen, ins Spiel zu finden“, sagte Towerstars-Trainer Jiri Ehrenberger. „Wir haben uns von der aggressiven Spielweise des SCR zu weit in die Defensive drängen lassen.“