Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Mittelwirtschaft macht Platz für Bäume und Parkplätze
Abriss der ehemaligen Gaststätte in Schlier erfolgt noch im November – Dorfmitte soll begrünt werden
SCHLIER - Ab dem 20. November ist der Abriss der Mittelwirtschaft in der Ortsmitte von Schlier geplant. So hat es die Gemeindeverwaltung der Öffentlichkeit bereits mitgeteilt. In der jüngsten Gemeinderatssitzung ging es jetzt darum, wie die leere Fläche gestaltet werden soll, bevor dort in der Zukunft wieder eine Bebauung erfolgt. Parkplätze und viel Grün sind dabei geplant.
Schon in der Oktobersitzung wurde der Wunsch aus der Mitte des Gemeinderats geäußert, selbst Vorschläge für die Gestaltung des Geländes zu machen, auf dem bisher die Mittelwirtschaft steht. Zur aktuellen Sitzung hatten sich die Gemeinderäte Marcus Hörenberg und Beatrix Zinnäcker intensiv damit beschäftigt. Beide hatten Auszüge aus der Liegenschaftskarte im Maßstab 1:500 für ihre skizzierten Entwürfe verwendet und legten diese dem Gremium vor. In beiden Vorschlägen sind Parkplätze vorgesehen und eine Begrünung der restlichen Fläche.
Während Hörenberg aber neben einer Blumenwiese den Schwerpunkt auf einige hochstämmige Bäume zur Straße hin legt, rückt der Entwurf von Zinnäcker die Parkplätze in den Hintergrund. „Der Blick von der Rathausstraße und dem Dorfplatz wäre dann auf Stauden und Wiese gerichtet“, erklärte sie. Die Gemeindeverwaltung, die den Vorschlag von Hörenberg gutheißt, wies zum einen bei der Parkierung auf einen behindertengerechten Parkplatz hin und zum anderen auf den frei zu haltenden Sichtwinkel.
„Die Pflanzung von drei Bäumen im Kurvenbereich wird, da es sich nur um eine provisorische Parkierung handelt, nicht befürwortet“, hatte Bürgermeisterin Katja Liebmann in der Sitzungsvorlage geäußert. Sie regte an, alternativ einen etwa anderthalb Meter breiten Pflanzstreifen mit Stauden anzulegen, analog dem gegenüberliegenden Dorfplatz. Das würde eine einheitliche Optik ergeben.
Grünes Herz für die Ortsmitte schaffen
„Das Ortszentrum sieht kahl aus“, meinte Marcus Hörenberg dazu. Viele Schlierer würden das bemängeln und könnten sich nicht mit dem neuen Dorfplatz anfreunden. „Wir wissen nicht, wie lange das Provisorium besteht“, ergänzte er. Die Aufenthaltsqualität sei ihm sehr wichtig und jetzt habe man die Gelegenheit, ein grünes Herz im Ortszentrum zu schaffen. „Nicht als Provisorium, sondern die künftige Bebauung hat sich danach zu richten“, äußerte er. Die Mehrheit des Gemeinderats schloss sich seiner Überzeugung an.
Katja Liebmann wies darauf hin, dass man auf jeden Fall darauf achten müsse, eine Abgrenzung zur Straße zu haben. „Sonst wird dort alles zugeparkt“, mahnte sie.
Die Verwaltung wird jetzt die Vorschläge des Gemeinderats – Gestaltung mit Staudenbeet, Bäumen und Parkplätzen – mit Landschaftsarchitekt Kurt Rau, der auch den gegenüberliegenden Dorfplatz gestaltet hat, und einem Gartenbaubetrieb besprechen. Der Beschluss dazu erfolgte einstimmig.