Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Trainereinstand mit einem Derby
Der SV Weingarten hat in der Landesliga den SV Oberzell zu Gast – Erste Aufgabe für Thomas Gadek
WEINGARTEN - Der SV Weingarten empfängt am Freitag um 18.30 Uhr in der Fußball-Landesliga den SV Oberzell. Beim Derby wird der neue Trainer der Weingartener, Thomas Gadek, seinen Einstand geben.
Eine interne Lösung soll den SV Weingarten zurück in die Erfolgsspur bringen: In Thomas Gadek hat der A-Jugendtrainer des Vereins jetzt die erste Mannschaft übernommen (die SZ berichtete). Für den neuen Weingartener Trainer geht es gleich von null auf hundert: Es gibt einfachere Premieren als die zu Hause gegen den Lokalrivalen aus Oberzell.
Gadek setzt auf die Eigendynamik des Derbys: „Das setzt Kräfte frei.“Und er hofft auf viel Unterstützung aus dem Verein: „Für uns geht es jetzt darum, dass alle zusammenstehen. Ich hoffe, dass wir die Unterstützung von vielen Fans bekommen.“Unterstützung haben Gadeks Jungs auch bitter nötig. Aktuell haben die Weingartener die schwärzeste Bilanz der Liga: Fünfmal hat der SVW in Folge verloren – zum Teil gab’s heftig auf die Mütze. 19 Gegentore in fünf Spielen, das steckt kein Team so einfach weg. In der Tabelle ging’s logischerweise bergab: Mittlerweile ist Weingarten auf den drittletzten Tabellenplatz abgerutscht, zum rettenden Ufer – die TSG Balingen II belegt momentan den ersten Nichtabstiegsplatz – fehlen vier Punkte und 16 Treffer im Torverhältnis.
Keine einfache Aufgabe für Thomas Gadek, sein Team da unten herauszuarbeiten. Immerhin: „Weil ich aus dem Verein komme, bin ich keiner, der von null anfangen muss“, sagt Gadek, der am Anfang als Redner gefragt war: „Wir haben viele Gespräche geführt, um die Jungs aufzubauen.“Positiv gestaltete Trainingseinheiten, Spaßfaktor – darauf legte der Coach erst einmal Wert. Die Resonanz wertet der Neue positiv: „Es waren immer 20 Leute im Training.“Ernst wird’s wieder am Freitagabend, wenn die Mannschaft den SV Oberzell erwartet. „Für mich sind die Oberzeller klarer Favorit“, meint Gadek vor der Partie, die wohl auf dem Weingartener Kunstrasen stattfinden wird.
Müller muss passen
Allzu breit wird die Brust beim Gegner aber nicht sein: Oberzell hat auch nur eines der vergangenen vier Spiele gewonnen. „Die Stimmung war schon mal besser“, sagt denn auch SVO-Co-Trainer Oliver Wittich. „Es ist nicht mehr alles Friede-FreudeEierkuchen. Im Training geht es jetzt auch mal härter zu – aber wenn ich ehrlich bin: Ich finde das auch gut so.“Für die Oberzeller geht es darum, zu ihrer Defensivstärke zurückzufinden: „Nach den vielen Gegentoren der letzten Wochen liegt der Fokus ganz klar auf der Abwehrarbeit“, betont Wittich. „Wir müssen wieder dahin kommen, wo wir zu Beginn der Saison schon einmal waren.“Das Problem: Die Trainer müssen immer wieder die Abwehr umstellen, weil ständig neue Verletzungen dazukommen. „Diese Saison sind wir wirklich gebeutelt“, ärgert sich Wittich. Zuletzt traf es Michael Polczynski, der kurz vor dem Spiel gegen Berg passen musste. Ob der Innenverteidiger in Weingarten ran kann, wird sich wohl erst kurzfristig entscheiden.
Immerhin gibt es einen Lichtblick in der am heftigsten betroffenen Abteilung Außenverteidiger: Fabio Maucher war in dieser Woche wieder im Training dabei. Die Oberzeller tun aber gut daran, ihren rechten Verteidiger behutsam aufzubauen – gerade erst von seinem Mittelfußbruch genesen, verletzte er sich im Derby gegen Eschach vor knapp einem Monat erneut.
Glück im Unglück hatte Jason Müller, der beim 2:5 gegen Berg erst ein, und dann mit einer Schulterverletzung wieder ausgewechselt werden musste. „Es ist zum Glück nur eine Überdehnung“, berichtet Wittich. Dennoch: Im Derby bei seinem ExVerein wird Müller nicht auflaufen können.