Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Aufstieg und Fall von Anton Schlecker
1967: Anton Schlecker gründet in Ehingen den SB- Markt „ Schleckerland“, es folgen weitere Filialen.
1975: In Kirchheim/ Teck eröffnet Schlecker seine erste Drogerie.
1987: Schlecker expandiert ins Ausland – zuerst nach Österreich. Später folgen etwa Spanien, die Niederlande und Frankreich.
1994: Schlecker betreibt nach eigenen Angaben rund 5000 Läden. Gewerkschafter kritisieren, Mitarbeiter würden schikaniert und schlecht bezahlt. Schlecker spricht von Einzelfällen.
2007: Nach eigenen Angaben ist Schlecker mit mehr als 14 000 Märkten in 13 Ländern Europas Drogerie- Marktführer.
2011: Nach Jahren in den roten Zahlen beginnt ein radikaler Umbau des Filialnetzes.
2012: Im Januar meldet Schlecker Insolvenz an. Im Sommer werden die letzten Filialen geschlossen, 25000 Mitarbeiter in Deutschland verlieren ihre Jobs. Die Gläubiger fordern über eine Milliarde Euro.
2013: Im März zahlt die Familie Schlecker dem Insolvenzverwalter im Streit um übertragenes Firmenvermögen 10,1 Millionen Euro. Anton Schlecker hatte vor der Insolvenz unter anderem seine Villa im Wert von zwei Millionen Euro an seine Frau übertragen. Später zahlt die Familie weitere vier Millionen Euro.
2016: Die Staatsanwaltschaft Stuttgart erhebt im April Anklage gegen Anton Schlecker wegen vorsätzlichen Bankrotts. Er soll Vermögen von etwa 25 Millionen Euro beiseitegeschafft haben. ( dpa)