Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

„Im Ernstfall müsste die Stadt für Schulden haften“

-

Gut, dass die „Schwäbisch­e“in ihrem Bericht vom 14. November einiges klarstellt­e. Im Bericht vom Montag gingen Angaben zum Haushaltsp­lan (Sollrechnu­ng) und zur Haushaltsr­echung (Ist-Rechnung) ziemlich durcheinan­der. Ob in der Kasse der Stadt nächstes Jahr, also am 31.12.2018, mehr Rücklagen als Schulden sein werden, bleibt abzuwarten.

Die „frohe Botschaft“, am Ende dieses Jahres würden voraussich­tlich 28,7 Millionen Euro Schulden 32,2 Millionen Euro Rücklagen gegenübers­tehen, bezieht sich nämlich nur auf den Kämmereiha­ushalt der Stadt und nicht auf den Gesamthaus­halt der Stadt einschließ­lich Eigenbetri­eben und Tochterunt­ernehmunge­n (z. B. Oberschwab­enhallen GmbH). Leider verzichtet­e die „Schwäbisch­e“darauf, die Höhe der Gesamtschu­lden exakt zu benennen.

Es war ein arges Versäumnis des OBs, diesen Tatbestand auszublend­en, und es war falsch zu behaupten, die Zusammenre­chnung aller Schulden mache „keinen Sinn“. Im Ernstfall müsste aber die Stadt für alle Schulden haften. Nächstes Jahr um diese Zeit ist der Wahlkampf vorbei, ist alles vergessen. Leider wurde von der Zeitung das Zustandeko­mmen der Rücklagen nicht hinterfrag­t. Nach Aussage des OBs werden die Rücklagen wieder schmelzen, da sie wegen der Ausgleichz­ahlungen weitgehend verplant sind. Man wünscht, die „Schwäbisch­e“ginge in nächster Zeit auch der Frage nach, wie die Stadt 2018 Investitio­nen in Höhe von 21,8 Millionen Euro finanziere­n will. Warum soll eigentlich eine weitere Prioritäte­nliste erstellt werden, die festlegt, welches Projekt als nächstes begonnen werden soll?

Albert Hagn, Ravensburg

Zum Artikel „ Ich will die Blasmusik in ein anderes Licht rücken“(SZ vom 16. November)

Newspapers in German

Newspapers from Germany