Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Axel Müller sorgt sich nicht vor Neuwahlen
Der Weingartener Bundestagsabgeordnete glaubt, dass das Ergebnis ähnlich wäre
WEINGARTEN (olli) - Neben seiner scharfen Kritik an der FDP wegen dem Scheitern der Sondierungsgespräche zwischen CDU, FDP und Grünen in Berlin hat sich Weingartens Bundestagsabgeordneter Axel Müller auch über mögliche Neuwahlen und deren Auswirkungen auf seine eigene Person geäußert.
Theoretisch könnte er sein Mandat dann noch verlieren. Doch sollte es zu Neuwahlen kommen, habe man das hinzunehmen. Ohnehin glaube er nicht, dass sich das Ergebnis maß- geblich verschieben werde. Allerdings kann sich der 53-Jährige durchaus vorstellen, dass die AfD weitere Stimmen bekomme. „Ich habe diese Sorge auch“, sagte Müller. „Und diese ist nicht ganz unbegründet.“
Daher findet es der Bundestagsabgeordnete auch „sehr, sehr schade“, dass die Jamaika-Koalition geplatzt sei. Je länger die Sondierungsgespräche angedauert hätten, desto mehr habe sich bei ihm ein Gedanke verfestigt. „Genau diese Konstellation braucht das Land jetzt“, sagte er. Die vielen verschiedenen Herausforderungen, von denen sich jede Partei im Wahlkampf eine als Kernkompetenz herausgesucht habe, hätten durch die Vielfalt der koalierenden Parteien am besten bewältigt werden können, so Müller. Doch könnte er sich nun auch eine Minderheitenregierung unter der Bundeskanzlerin Angela Merkel vorstellen. Er glaube nicht, dass Merkel die Partei nun im Stich lassen werde. „Das Hirn Angela Merkel wird das machen“, sagt Müller.
Und auch persönlich richtet er seinen Blick bereits wieder nach vorne und geht in dieser Sitzungswoche seinen ganz normalen Aufgaben in Berlin nach. Zwar gäbe es natürlich noch nicht die klassischen Ausschüsse, doch sei er „mit Blick auf den Wahlkreis“in mehreren Arbeitsgruppen vertreten. So ist Müller beispielsweise in einer kommunalpolitischen Arbeitsgruppe, einer Gruppe, bei der es um Mittelstandspolitik gehe und in einer, die sich mit Afrika beschäftige.