Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
SPD kritisiert Umbenennungspläne in Wolpertswende
WOLPERTSWENDE (sz) - Die SPDKreisvorsitzende Heike Engelhardt kritisiert in einer Stellungnahme die Pläne einer möglichen Umbenennung der Eugen-Bolz-Schule in Mochenwangen. (Die SZ berichtete am 16. November: „Eugen-Bolz-Schule könnte Geschichte werden“).
Heike Engelhardt schreibt: „Eine Schule soll saniert werden und einen neuen Anstrich bekommen. Wie schön! Gleichzeitig kursiert der Vorschlag, bei der Gelegenheit doch auch den Namen nicht nur zu übertünchen, sondern gar gleich zu tilgen: Eugen Bolz. Wie traurig! Ein Mann im Widerstand gegen Adolf Hitler, mutiger Verfechter der katholischen Soziallehre, von den Nationalsozialisten verhaftet, gefoltert und hingerichtet. Grundschulkindern sei diese barbarische Geschichte unseres Landes nicht zuzumuten, heißt es aus Wolpertswende. Wie bitte?
Als Pädagogin, die einst an einer Eugen-Bolz-Grundschule in Meckenbeuren-Brochenzell unterrichtet hat, ist mir nichts davon bekannt, dass Kinder dort Schaden genommen hätten an diesem Namen oder traumatisiert aus dieser Schule hervorgegangen seien. Pädagoginnen und Pädagogen sind bestimmt auch in Wolpertswende in der Lage, Kindern im Grundschulalter zu vermitteln, wer Eugen Bolz war und welche Geschichte er geschrieben hat. Zu vernehmen ist, dass aus Wolpertswende ob des Vorschlags der geschichtsklitternden Namensänderung auch empörte Stimmen dringen. Mögen sie gehört werden!“