Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Baindt könnte eine große Schulrochade bevorstehen
Kindergarten braucht mehr Platz für eine weitere Gruppe – Eine weitere Möglichkeit, das Platzproblem zu lösen, wäre ein Neubau
BAINDT - In Baindt geht es derzeit um die Zukunft der gemeindeeigenen Bildungseinrichtungen, also um die Klosterwiesenschule und den Kindergarten „Sonne, Mond und Sterne“. Der Kindergarten braucht mehr Platz, weil dieser ab 2018/2019 eine zusätzliche Gruppe braucht. Deswegen hat die Gemeinde das Architekturbüro Wurm in Ravensburg beauftragt, eine Konzeption auszuarbeiten. Das wurde in der jüngsten Gemeinderatssitzung vorgestellt.
Zuerst führte die Schulleiterin Amelie Heberling in das Schulleben ein. Die Klosterwiesenschule ist nämlich eine Ganztagsschule mit Wahlform. Das heißt, die Eltern können wählen, wie viele Tage ihr Kind eine Ganztagsbetreuung wahrnehmen soll. Insgesamt verzeichnet die Schule leicht steigende Schülerzahlen und einen größeren Bedarf an Ganztagsbetreuung. Das 4-Tage-Angebot nutzen 30, das 3-Tage-Angebot 34, das 2-Tageangebot 57 und das 1Tages-Angebot 25 Schüler. Heberling erklärte, dass erstens das Ganztagsangebot und zweitens auch die moderenen Unterrichtsformen einen größeren Raumbedarf haben, als es früher der Fall war. „Wir nutzen zum Beispiel auch die Flure zum differenzierten Arbeiten“, so Heberling.
In Absprache mit der Schule hat dann das Architekturbüro Wurm im Auftrag der Gemeindeverwaltung ein abgestimmtes Konzept erarbeitet, das sowohl die Bedürfnisse der Schule als auch den größeren Raumbedarf des Kindergartens unter einen Hut bringen sollte. Diesen stellte Sandra Wurm vor. Entstanden sind vier Varianten:
Variante A
umfasst lediglich die Kosten für die Mängelbeseitigung und der Kindergarten bleibt, wo er ist. Unter Strich belaufen sich die Kosten dafür auf 2,2 Millionen Euro.
Bei und die ist zum derzeitigen Stand in der engeren Auswahl, kommen auf die Gemeinde Kosten von rund 2,8 Millionen Euro zu. Diese umfasst eine komplette Neustrukturierung der Schule und sieht zwei Kindergartengruppen im roten Gebäude vor. Diese Variante soll dann schrittweise in Abschnitten umgesetzt werden.
sieht eine Mängelbeseitigung und zwei Kindergartengruppen in einem separaten Neubau vor. Kostenpunkt: 3,1 Millionen Euro.
In ziehen zwei Kindergartengruppen ins grüne Haus, was allerdings aus Sicht des Archiekturbüros zur Folge hätte, dass das
Variante B, Variante C Variante D
Schulkonzept so nicht mehr bestehen bleiben könne und das Ganze für 2,6 Millionen Euro.
Kindergarten nicht gefragt
Am wahrscheinlichsten sind wohl Variante B und C. Denn dass die Gemeinde das Schulkonzept aufgeben will, ist sehr unwahrscheinlich. Das zeigte auch das Stimmungsbild in der Aussprache bei den Gemeinderäten. So sagte Helmuth Boenke (FWV): „Es führt kein Weg vorbei an der Ganztagsschule.“Er, wie auch weitere Gemeinderäte, mahnten an, dass auch die anderen Betroffenen in die Diskussion hätten eingebunden werden sollen – zum Beispiel der Kindergarten, um den es ja hauptsächlich ging und die Sportvereine, die ein Teil der Räumlichkeiten nutzten. Alexander Svoboda (FWV) zum Konzept: „Es ist komplett schullas- tig.“Und Heiko Bayer (FWV) regte an, die in der Schule noch vermietete Wohnung aufzukündigen und Eigenbedarf anzumelden, dass auch diese Räume genutzt werden können.
In der Diskussion hielt es die Kindergartenleiterin im Publikum nicht mehr auf dem Stuhl, die zum ersten Mal von den konkreten Plänen erfuhr. Sie meldete sich und Bürgermeister Buemann lies ihre Wortmeldung als Expertenmeldung zu. „Wenn wir umziehen müssen, können wir unser Konzept so nicht weiterführen. Einige Fragen sind noch nicht geklärt. Wir sind nie gefragt worden“, sagte sie.
Was genau gemacht werden soll, steht jetzt noch aus. Soweit wollte man noch nicht gehen und ist auch noch nicht entschieden. Beschlossen wurde lediglich, dass der Maschinenraum ausgeräumt werden wird.