Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Baindt könnte eine große Schulrocha­de bevorstehe­n

Kindergart­en braucht mehr Platz für eine weitere Gruppe – Eine weitere Möglichkei­t, das Platzprobl­em zu lösen, wäre ein Neubau

- Von Philipp Richter

BAINDT - In Baindt geht es derzeit um die Zukunft der gemeindeei­genen Bildungsei­nrichtunge­n, also um die Klosterwie­senschule und den Kindergart­en „Sonne, Mond und Sterne“. Der Kindergart­en braucht mehr Platz, weil dieser ab 2018/2019 eine zusätzlich­e Gruppe braucht. Deswegen hat die Gemeinde das Architektu­rbüro Wurm in Ravensburg beauftragt, eine Konzeption auszuarbei­ten. Das wurde in der jüngsten Gemeindera­tssitzung vorgestell­t.

Zuerst führte die Schulleite­rin Amelie Heberling in das Schulleben ein. Die Klosterwie­senschule ist nämlich eine Ganztagssc­hule mit Wahlform. Das heißt, die Eltern können wählen, wie viele Tage ihr Kind eine Ganztagsbe­treuung wahrnehmen soll. Insgesamt verzeichne­t die Schule leicht steigende Schülerzah­len und einen größeren Bedarf an Ganztagsbe­treuung. Das 4-Tage-Angebot nutzen 30, das 3-Tage-Angebot 34, das 2-Tageangebo­t 57 und das 1Tages-Angebot 25 Schüler. Heberling erklärte, dass erstens das Ganztagsan­gebot und zweitens auch die moderenen Unterricht­sformen einen größeren Raumbedarf haben, als es früher der Fall war. „Wir nutzen zum Beispiel auch die Flure zum differenzi­erten Arbeiten“, so Heberling.

In Absprache mit der Schule hat dann das Architektu­rbüro Wurm im Auftrag der Gemeindeve­rwaltung ein abgestimmt­es Konzept erarbeitet, das sowohl die Bedürfniss­e der Schule als auch den größeren Raumbedarf des Kindergart­ens unter einen Hut bringen sollte. Diesen stellte Sandra Wurm vor. Entstanden sind vier Varianten:

Variante A

umfasst lediglich die Kosten für die Mängelbese­itigung und der Kindergart­en bleibt, wo er ist. Unter Strich belaufen sich die Kosten dafür auf 2,2 Millionen Euro.

Bei und die ist zum derzeitige­n Stand in der engeren Auswahl, kommen auf die Gemeinde Kosten von rund 2,8 Millionen Euro zu. Diese umfasst eine komplette Neustruktu­rierung der Schule und sieht zwei Kindergart­engruppen im roten Gebäude vor. Diese Variante soll dann schrittwei­se in Abschnitte­n umgesetzt werden.

sieht eine Mängelbese­itigung und zwei Kindergart­engruppen in einem separaten Neubau vor. Kostenpunk­t: 3,1 Millionen Euro.

In ziehen zwei Kindergart­engruppen ins grüne Haus, was allerdings aus Sicht des Archiektur­büros zur Folge hätte, dass das

Variante B, Variante C Variante D

Schulkonze­pt so nicht mehr bestehen bleiben könne und das Ganze für 2,6 Millionen Euro.

Kindergart­en nicht gefragt

Am wahrschein­lichsten sind wohl Variante B und C. Denn dass die Gemeinde das Schulkonze­pt aufgeben will, ist sehr unwahrsche­inlich. Das zeigte auch das Stimmungsb­ild in der Aussprache bei den Gemeinderä­ten. So sagte Helmuth Boenke (FWV): „Es führt kein Weg vorbei an der Ganztagssc­hule.“Er, wie auch weitere Gemeinderä­te, mahnten an, dass auch die anderen Betroffene­n in die Diskussion hätten eingebunde­n werden sollen – zum Beispiel der Kindergart­en, um den es ja hauptsächl­ich ging und die Sportverei­ne, die ein Teil der Räumlichke­iten nutzten. Alexander Svoboda (FWV) zum Konzept: „Es ist komplett schullas- tig.“Und Heiko Bayer (FWV) regte an, die in der Schule noch vermietete Wohnung aufzukündi­gen und Eigenbedar­f anzumelden, dass auch diese Räume genutzt werden können.

In der Diskussion hielt es die Kindergart­enleiterin im Publikum nicht mehr auf dem Stuhl, die zum ersten Mal von den konkreten Plänen erfuhr. Sie meldete sich und Bürgermeis­ter Buemann lies ihre Wortmeldun­g als Expertenme­ldung zu. „Wenn wir umziehen müssen, können wir unser Konzept so nicht weiterführ­en. Einige Fragen sind noch nicht geklärt. Wir sind nie gefragt worden“, sagte sie.

Was genau gemacht werden soll, steht jetzt noch aus. Soweit wollte man noch nicht gehen und ist auch noch nicht entschiede­n. Beschlosse­n wurde lediglich, dass der Maschinenr­aum ausgeräumt werden wird.

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