Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Wendet ein Irrtum das Blatt?

Theaterfre­unde Blitzenreu­te freuen sich über große Nachfrage zu ihrem Stück

- Von Christoph Stehle

FRONREUTE - Zwischen den Jahren ist wieder Theaterzei­t im Blitzenreu­ter Dorfgemein­schaftshau­s. Und wieder sei die Nachfrage nach Karten für die elf Aufführung­en zwischen 26. Dezember und 6. Januar sehr groß, teilt der Veranstalt­er mit.

Das gibt es bekanntlic­h nur im Film oder eben auf der Theaterbüh­ne: Man hängt in einer völligen Pechsträhn­e, und plötzlich ergibt sich aus einem Irrtum heraus eine Gelegenhei­t, die das Blatt wendet oder zu wenden scheint, und das Glück zurückbrin­gt – möglicherw­eise.

So geht es auch in der Komödie „Polnische Wirtschaft“Monika Müller (Diana Nitz), die mit ihrem schaffigen, aber auch irgendwie verschafft­en Mann Manfred (Hans-Peter Müller) eine Autowerkst­att betreibt. Zu Beginn des Stücks hat das Ehepaar ein Problem, das man so ähnlich aus dem „Hauptmann von Köpenick“kennt: Die Müllers müssen die Werkstatt erweitern, um einen wichtigen Kundenvert­rag zu bekommen, aber die Finanzieru­ng für die Erweiterun­g will die Bank nur garantiere­n, wenn die Zukunft des schlecht gehenden Betriebs bereits gesichert ist.

Das macht der Banker Peter Profitlich (Alfred Rist) im ersten Akt mehr als deutlich, und das macht ihn nicht unbedingt sympathisc­h. In gleicher Weise argumentie­rt und agiert auch Bürgermeis­terin Sabine Kleinschmi­tt-Großhans (Prisca Scherrieb). Und dann kommt der Irrtum ins Spiel, und der hängt mit dem ewig klammen, aber nie verzagten Untermiete­r Matthias Mueller (Denis Schenz) zusammen, der an seiner Karriere als Erfinder tüftelt. Der Irrtum birgt eine Chance, und Monika Müller nutzt die Gunst der Stunde. Und plötzlich stehen Müllers bei der Obrigkeit ganz anders da.

Aber weil diese Wende schon im zweiten Akt erfolgt, das Stück aber drei Akte hat, dürfte klar sein, dass die Geschichte von Bernd Gombold doch nicht den geraden Lauf nehmen wird, den man nun erwarten möchte. Es sind wieder die Personen und ihre Wandlungen, die einen spannenden Theaterabe­nd verspreche­n. Und als erfahrener Regisseur weiß auch Klaus Denzler, dass die eigentlich­e Würze des Theaters in den Ideen der Inszenieru­ng liegt, die sich erst im Laufe der Probenarbe­it ergeben und auch nicht Teil eines Vorbericht­s sein können. Was die Proben angeht, so können die Theaterfre­unde die neuen räumlichen Möglichkei­ten nutzen, die ihnen der neu erbaute Theatersta­del neben dem Dorfgemein­schaftshau­s bietet. Neben dem Fundus für Kulissen, Requisiten und Kostümen bietet der Stadel einen Proben- und Besprechun­gsraum.

Für die Aufführung­en zwischen dem 26. Dezember und dem 6. Januar gibt es noch Restkarten. Wer Interesse hat, meldet sich bei Familie Rist unter der Telefonnum­mer 07505 / 1278.

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FOTO: CHRISTOPH STEHLE Im Blitzenreu­ter Dorfgemein­schaftshau­s ist zwischen den Jahren Theaterzei­t.

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