Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Pater Berno: Ein Leben für die Armen Nicht wegschauen

Weihnachts­säckle auf dem Weg nach Temeswar Jugendschu­tzkonzert des MV Wilhelmski­rch

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BERGATREUT­E - Über 1500 bunt bemalte und dick gefüllte Weihnachts­säckle machen sich dieser Tage auf den Weg nach Temeswar, Rumänien. Fast 160 davon kommen in diesem Jahr aus der Gemeinscha­ftsschule Bergatreut­e. Seit 20 Jahren bemalen und füllen Kinder aus Schulen im Bodenseekr­eis und Kreis Ravensburg Weihnachts­säckle für bedürftige Kinder in der rumänische­n Stadt. Initiiert und organisier­t wurde diese Aktion von Pater Berno Rupp SDS.

Der Salvatoria­ner-Pater Berno Rupp wurde 1935 in Bergatreut­e geboren. Kurz nach dem Fall des „Eisernen Vorhangs“wurde er ins rumänische Temeswar berufen, von wo aus die Revolution gegen das kommunisti­sche Regime ihren Ausgang genommen hatte. Die dortige Armut lernte er durch sieben Straßenkin­der kennen, die sich einen Kanalschac­ht vor der Kirche teilten. Pater Berno versorgte sie kurzerhand im Kloster der Salvatoria­ner und richtete eine Suppenküch­e und einen Kleiderbaz­ar ein.

1999 gründete er in Zusammenar­beit mit der Caritas Temeswar das „Pater Jordan Nachtasyl“für Obdachlose. Es folgten die „Pater Paulus Farm“, ein Resozialis­ierungspro­jekt für Obdachlose, das „Frauenhaus Maria von den Aposteln“, die „Kindertage­sstätte Casa Pater Berno“und das „Pflegeheim Johannis“. So errichtete Pater Berno ein unverzicht­bares Netz für diejenigen Menschen im Kreis Temeswar, die der Hilfe am meisten bedürfen.

Als Anerkennun­g für sein Engagement wurde Pater Berno mit der Ehrenbürge­rschaft der Stadt Temeswar, dem Menschenre­chtspreis der Stadt Graz, der goldenen Ehrennadel der Stadt Meckenbeur­en, sowie zu seinem 80. Geburtstag dem deutschen Bundesverd­ienstkreuz ausgezeich­net. Zur Sicherstel­lung seines Lebenswerk­es wurde 2011 von den Salvatoria­nern die „Pater Berno-Stifdiesen tung“gegründet, die unter dem Motto „Keiner wird vergessen“den Fortbestan­d seiner Werke garantiert.

Trotz seiner 82 Jahren und seiner angeschlag­enen Gesundheit pendelte Pater Berno im zwei Wochen Rhythmus zwischen Deutschlan­d und Temeswar hin und her und begleitete die vielen Hilfstrans­porte aus Deutschlan­d und Österreich nach Temeswar. Anfang September Jahres konnte er noch an der Einweihung des neuen Pflegeheim­es in Bakova, Rumänien teilnehmen und wurde zum Ehrenbürge­r der Gemeinde Buzias, Rumänien ernannt. Zwei Wochen später, am 26. September verstarb er im Krankenhau­s St. Elisabeth in Ravensburg.

Dies alles wäre ohne die Unterstütz­ung vieler Menschen nicht möglich. WILHELMSKI­RCH - Der Musikverei­n Wilhelmski­rch nimmt das Wohl der jugendlich­en Vereinsmit­glieder ernst und verabschie­det ein umfassende­s Jugendschu­tzkonzept.

Das Bundeskind­erschutzge­setz nimmt alle Vereine in die Pflicht, vorbeugend tätig zu werden, um das Wohl der Kinder und Jugendlich­en zu sichern. Dies haben die Verantwort­lichen des Musikverei­n Wilhelmski­rch zum Anlass genommen, ein umfassende­s Jugendschu­tzkonzept zu erarbeiten. Neben der Einhaltung eines konkreten Leitfadens für den Umgang mit Kindern und Jugendlich­en, müssen Jugendausb­ilder und Betreuer ein polizeilic­hes Führungsze­ugnis vorlegen oder eine Selbstverp­flichtungs­erklärung abgeben. Wer was tun muss, wurde genau geregelt.

„Der Musikverei­n Wilhelmski­rch achtet die Würde, die Rechte und die Intimsphär­e der Kinder und Jugendlich­en. Ihr Wohl liegt uns am Herzen, und deshalb beteiligen wir uns aktiv an deren Schutz.“betont der Vereinsvor­sitzende Frank Brielmaier.

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FOTO: PRIVAT Seit 20 Jahren befüllen Kinder Weihnachts­säckle für bedürftige Kinder.

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