Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Ein Zuhause für mehr als 550 Kinder

„Eine Welt Gruppe“der Seelsorgee­inheit Mitte unterstütz­t Kinderdorf in Honduras

- Von Alena Ehrlich

RAVENSBURG - Mehr als 550 Kinder leben im Kinderdorf „Rancho Santa Fé“in Honduras. Sie waren Straßenkin­der oder mussten ihre Familien verlassen, weil sie dort Gewalt erlebten. Das Projekt des Kinderhilf­swerks „Nuestros Pequenos Hermanos“(NPH) besteht seit 1985 und wird seit 2001 von der „Eine Welt Gruppe“der Seelsorgee­inheit Ravensburg Mitte unterstütz­t.

„Derzeit sind wir zehn bis zwölf Personen, die sich mit dem Projekt befassen“, berichtet Petra Seeburger, Vorsitzend­e der „Eine Welt Gruppe“. Gemeinsam plant die Gruppe immer wieder Aktionen, um Spendengel­der für das Kinderdorf in Honduras zu sammeln. „Wir haben schon alles Mögliche gemacht“, erzählt Seeburger. So wurden unter anderem Benefizkon­zerte, Gottesdien­ste, Schuhputza­ktionen und Gebäck- sowie Kerzenverk­äufe organisier­t.

Der Kontakt zu NPH und dem Kinderdorf auf Honduras sei über Schüler des Sozialpäda­gogischen Instituts entstanden. Diese hatten im Kinderdorf ein Praktikum gemacht. „Uns war es wichtig zu wissen, wie es vor Ort aussieht“, betont Seeburger. Die Schüler konnten laut Seeburger sehr lebendig über ihren Einsatz berichten. Über die aktuellen Entwicklun­gen im Kinderdorf hält sich die „Eine Welt Gruppe“über den Verein NPH Deutschlan­d auf dem Laufenden. 2016 wurden auf einen Schlag 84 neue Kinder aufgenomme­n, weil staatliche Heime in Honduras geschlosse­n wurden.

Im Kinderdorf der NPH haben die Kinder in Honduras nicht nur ein Dach über dem Kopf. Es gibt Schulen und Krankenhäu­ser und sogar eine eigene Landwirtsc­haft, die einen Großteil der im Kinderdorf benötigten Lebensmitt­el liefert. „Die Kinder haben dort einen sehr strukturie­rten Alltag“, berichtet Petra Seeburger. Jugendlich­e können außerdem Grundkennt­nisse in verschiede­nen Berufen erwerben.

„Das Projekt gefällt uns vom Gedanken her sehr gut. Es greift alles ineinander“, sagt Petra Seeburger. So werden zum Beispiel hilfsbedür­ftige Senioren in dem Kinderdorf betreut, die für die jungen Bewohner eine Großeltern­funktion übernehmen. Derzeit befinde sich laut Seeburger außerdem ein Heim für Kinder mit körperlich­en Behinderun­gen im Aufbau. Ein weiteres Projekt arbeitet daran, Kinder in ein geeignetes verwandtes Umfeld zurückzuve­rmitteln und die Familien finanziell sowie durch soziale Betreuung zu unterstütz­en.

Für Petra Seeburger ist es wichtig, über den Tellerrand hinaus zu blicken. „Die Kirche darf den sozialen Aspekt nicht vergessen“, sagt sie. „Es ist wichtig, nicht nur für sich selbst zu genießen und zu konsumiere­n, sondern auch etwas abzugeben.“

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FOTOS: NPH Im Kinderdorf „Rancho Santa Fé“in Honduras werden mehr als 550 Kinder betreut.

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