Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Berg kann 2018 drei Millionen Euro investieren
Kämmerin Schäfer legt Haushalt 2018 und mittelfristige Finanzplanung vor
BERG - Die 4600-Seelen-Gemeinde Berg wird im kommenden Jahr rund drei Millionen Euro in Erhalt und Stärkung ihrer Infrastruktur investieren. Dies gab Kämmerin Monika Schäfer bei der Präsentation des Haushaltsentwurfs 2018 bekannt. Der Etat der Gemeinde umfasst 13,6 Millionen Euro, von denen 10,6 Millionen Euro auf den Verwaltungshaushalt entfallen. Verabschiedet wird das Zahlenwerk am 24. Januar.
Das Gesamtvolumen des Haushalts erhöht sich gegenüber dem Vorjahr um 10,7 Prozent; im Verwaltungshaushalt sind dies 0,9 Millionen Euro, im Vermögenshaushalt 0,36 Millionen Euro. Die Gemeinde kommt im nächsten Haushaltsjahr ohne neue Kredite und vor allem ohne die Erhöhung der Gewerbesteuer aus. Wie Kämmerin Schäfer bekannt gab, kann im nächsten Jahr wieder eine „recht hohe, deutlich über der gesetzlich vorgeschriebenen Zuführung“an den Vermögenshaushalt erwirtschaftet werden (geplant sind 730 000 Euro). Dies werde auch in den Folgejahren der Fall sein.
Rückgriff auf Rücklagen
Die Ausgabenseite des Vermögenshaushalts werde erneut geprägt sein von „enormen Investitionen“in die Abwasserbeseitigung, in den Umbau des Kinderhauses für eine dritte Gruppe, in den Neu- und Ausbau von Gemeindestraßen und den Erwerb des Kindergartens St. Konrad, der allerdings auch künftig in der Trägerschaft der katholischen Kirchengemeinde bleibt.
Finanziert werden diese Investitionen durch Grundstücksverkäufe im Neubaugebiet „Vorberg – Obere Halde“und durch Zuschüsse. Ferner greift die Gemeinde auf ihre Rücklagen zurück, vorgesehen sind 996 500 Euro. Dennoch kann Berg am Ende des Haushaltsjahrs 2018 immer noch Rücklagen von 4,3 Millionen Euro vorweisen.
Größter Einnahmeposten im Verwaltungshaushalt ist der Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer; 2,879 Millionen Euro werden erwartet (Vorjahr: 2,59 Millionen Euro). Wichtigste kommunale Steuerquelle ist die Gewerbesteuer: 1,8 Millionen Euro hat Kämmerin Schäfer im Haushaltsentwurf eingestellt, 150 000 Euro mehr als in diesem Jahr. Drittgrößter Einnahmeposten sind die Schlüsselzuweisungen des Landes (1,08 Millionen Euro).
Auf der Ausgabenseite des Verwaltungshaushalts schlagen die Gewerbesteuerumlage mit rund 370 000 Euro zu Buche. Dann muss die Gemeinde 1,2 Millionen Finanzausgleichsumlage an das Land entrichten, und 1, 76 Millionen Euro beträgt die Umlage, die Berg dem Landkreis überweist. Die Personalkosten der Gemeindeverwaltung liegen bei knapp über zwei Millionen Euro.
11,9 Millionen für Investitionen
Zusammen mit dem Haushaltsentwurf 2018 hat Kämmerin Schäfer auch die mittelfristige Finanzplanung der Gemeinde vom zu Ende gehenden Jahr bis zum Jahr 2021 vorgestellt. Darin sind insgesamt rund 11,9 Millionen Euro für Investitionen vorgesehen. Die mittelfristigen Haushaltsmittel beziffert die Kassenwartin mit 64,7 Millionen Euro, wovon 52,8 Millionen Euro auf den Verwaltungshaushalt entfallen.
Trotz der beträchtlichen Investitionen, die in Berg in den kommenden Jahren getätigt werden, kann die Gemeinde, so die Kämmerin, Ende 2021 mit Rücklagen in Höhe von rund sieben Millionen Euro rechnen. Bis zum 10. Januar haben die Gemeinderäte im Übrigen die Gelegenheit, Änderungswünsche in der mittleren Finanzplanung zu äußern. Die Kämmerin weist allerdings darauf hin, dass der Haushalt für die kommenden Jahre „erkennbar so gut wie keinen Spielraum für weitere Ausgaben zulässt“. Deshalb würden nur Änderungswünsche entgegengenommen, die auch einen entsprechenden Finanzierungsvorschlag enthielten.