Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Towerstars verlieren wieder in Crimmitschau
In der Deutschen Eishockey-Liga 2 unterliegt Ravensburg mit 2:3 – Dritte Niederlage in Folge
CRIMMITSCHAU (tk) - Die Ravensburg Towerstars haben auch das dritte Duell in der Deutschen EishockeyLiga 2 gegen die Eispiraten Crimmitschau verloren. Am Freitag verlor Ravensburg in Sachsen mit 2:3. Es war die dritte Niederlage der Towerstars in der DEL 2 in Folge. „Wir haben kein schlechtes Spiel gezeigt“, meinte Trainer Jiri Ehrenberger. „Aber wir haben leider nicht den Weg zum Ausgleich gefunden.“
Wie am Donnerstag zu befürchten war, mussten die Towerstars in Crimmitschau neben Jakub Svoboda, Ondrej Pozivil, Raphael Kapzan und Stephan Vogt auch auf Adam Lapsansky verzichten. Der slowakische Stürmer trat die Reise nach Sachsen wegen Leistenbeschwerden nicht an. Der am Mittwoch verpflichtete Carter Proft stürmte so bei seinem Debüt für die Towerstars gleich in Reihe eins mit Brian Roloff und Daniel Schwamberger. Drei Sturmreihen brachte Ehrenberger aufs Eis, in der Verteidigung half wieder Kapitän Vincenz Mayer aus.
Gleich in der ersten Minute gab es die erste Strafzeit gegen Crimmitschau, Sören Sturm war in Überzahl dann am linken Pfosten frei, verfehlte das Tor aber. Sonst spielten die Towerstars in dieser Überzahl schwach. Nach einem ganz guten Beginn der Ravensburger – auch David Zucker hatte eine gute Chance – kamen die Eispiraten etwas besser rein. Robbie Czarnik fuhr ums Ravensburger Tor herum, schoss dann aber mit der Rückhand vorbei. Dann durfte Ossi Saarinen quasi unbedrängt ums Towerstars-Tor kreiseln, verpasste die Führung jedoch ebenfalls.
Die Partie ging hin und her. Nach einem erneut mäßigen Powerplay der Ravensburger ging Crimmitschau in Führung. Aushilfsverteidiger
Eispiraten Crimmitschau – Ravensburg Towerstars 3:2 (1:1, 2:1, 0:0)
Tore: 1:0 (11:19) Erik Gollenbeck (Schlenker, Kabitzky), 1:1 (14:18) Carter Proft (Schwamberger, Roloff), 2:1 (30:14) Ossi Saarinen (Allen, Pohl), 3:1 (31:49) Jordan Knackstedt (Ostwald, Kilar), 3:2 (33:03) David Zucker (Pompei, Just)
Strafen: Crimmitschau 10 Minuten, Ravensburg 4 Minuten Zuschauer: 2434 Mayer und Marc Schmidpeter waren sich an der Bande nicht ganz einig, Vincent Schlenker nutzte den Platz zu einem klasse Pass vors Tor, Erik Gollenbeck überwand Goalie Jonas Langmann zum 1:0. Lange freuen konnten sich die Eispiraten über die Führung aber nicht. In der 15. Minute lenkte Proft einen Schuss von Schwamberger zum 1:1 ins Netz. Dass es bis zur ersten Pause dabei blieb, hatten die Towerstars ihrem Goalie Jonas Langmann zu verdanken. Gegen Ole Olleff und Scott Allen zeigte der Ravensburger starke Paraden. Dass es beim 1:1 blieb, lag aber auch an Mathieu Pompei. Der TowerstarsStürmer fuhr nach Fehlern der Crimmitschauer zweimal alleine auf Brett Kilar zu, kam aber zweimal nicht am Eispiraten-Goalie vorbei.
Im zweiten Drittel gerieten die Towerstars mächtig unter Druck. In der Verteidigung wirkten die Gäste unsortiert, Christoph Kabitzky traf in der 23. Minute den Pfosten. Ravensburg berappelte sich dann wieder und kam nach einem Revanchefoul von Allen gegen Daniel Pfaffengut erneut in Überzahl. Doch statt den Towerstars machte Crimmitschau Druck und hatte zwei Konterchancen, ehe Roloff wenigstens mal einen Schuss auf Kilar abgab.
Schlechte Phase im Mitteldrittel
Innerhalb von anderthalb Minuten gerieten die Towerstars nach rund einer halben Stunde mit zwei Toren in Rückstand. Zunächst traf Saarinen auf Vorarbeit von Allen zum 2:1, dann nutzte Jordan Knackstedt einen unglücklichen Abpraller von Lukas Slavetinsky und erhöhte auf 3:1. „In dieser Phase hatten wir ein paar Schwierigjeiten“, sagte Ehrenberger. Eispiraten-Trainer Kim Collins haderte: „Wir hätten höher führen müssen.“Doch Dominic Walsh vergab eine weitere Großchance, stattdessen verkürzte David Zucker auf Pass von Mathieu Pompei auf 2:3. Immer wieder standen Crimmitschauer Angreifer relativ frei – die Abwehr der Towerstars wirkte nicht sattelfest.
Im Schlussabschnitt spielte Ehrenberger nur noch mit fünf Verteidigern. Mayer ging anstelle von Marc Schmidpeter in die dritte Sturmreihe zu Pfaffengut und Kruminsch. Die besten Szenen der Ravensburger hatte zunächst die zweite Sturmreihe. Pompei und Robin Just kamen aus guter Position zum Abschluss, kamen aber nicht an Goalie Kilar vorbei. Die Towerstars waren jetzt die aktivere Mannschaft – angesichts des Rückstands allerdings auch wenig verwunderlich.
Doch Ravensburg ließ auch seine vierte und fünfte Überzahlsituation ungenutzt liegen. „Crimmitschau hat sehr aggressiv verteidigt“, lobte Ehrenberger. Weil Langmann gegen Saarinen eine weitere starke Parade zeigte, blieben die Towerstars aber noch im Spiel. Just hatte in der 58. Minute die Riesenchance zum Ausgleich, schloss aber zu unplatziert ab. Als Roloff gut zwei Minuten vor dem Ende eine Strafzeit kassierte, war die Niederlage besiegelt. Am zweiten Weihnachtstag haben die Towerstars um 18.30 Uhr die Löwen Frankfurt zu Gast.