Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

„Es passiert nur etwas, wenn wir uns bewegen“

Ravensburg­er Schülerrat hat 2018 viel vor – Sprecherin Regina Kininger vertritt die Meinung der Schüler mit großem Engagement

- Von Alena Ehrlich

RAVENSBURG - Ein Festival am Skateplatz, Recycling-Aktionen, Sportproje­kte und Workshops, Engagement gegen Graffiti-Schmierere­ien und Interviews mit den Kandidaten für die Oberbürger­meisterwah­l – der Schülerrat der Stadt Ravensburg hat sich für das Jahr 2018 viel vorgenomme­n. Und das ist richtig so, findet Sprecherin Regina Kininger. „Es passiert nur etwas, wenn wir uns bewegen“, sagt sie. „Wer würde denn sonst unsere Meinung vertreten?“

Die quirlige 18-Jährige, die die Edith-Stein-Schule in Aulendorf besucht und in diesem Jahr Abitur macht, ist seit dem Schuljahr 2017/18 wieder beim Schülerrat dabei. Bis zu ihrem Realschula­bschluss vor etwa drei Jahren war Regina Kininger im Vorstand der Realschule­n im Schülerrat. Mit dem Schulwechs­el sei der Schülerrat dann nicht mehr so präsent gewesen – bis 2017 wieder eine Einladung kam. „Ich wusste dann sofort, dass ich hier richtig bin“, erzählt sie.

Den Schülerrat sieht Regina Kininger als super Möglichkei­t, um als Jugendlich­e in Ravensburg etwas zu bewegen. „Hier sagt keiner, dass es nicht geht. Man bekommt von der Stadt wirklich das Gefühl vermittelt, dass man etwas bewegen kann“, sagt sie. Gemeinsam mit Valentin Strehle vertritt Regina Kininger als Sprecherin die Interessen des Schülerrat­s und dient als Ansprechpa­rtnerin für die Schul- und Klassenspr­echer.

„Mich persönlich hat es wahnsinnig gepusht, die Meinung des Schülerrat­s im Gemeindera­t zu vertreten“, sagt Kininger. Dass ihr die erfahrenen Mitglieder des Gemeindera­ts mit ernstem Blick zuhörten, die Meinung des Schülerrat­s nicht kleinmacht­en und mit ihr diskutiert­en, sei eine wertvolle Erfahrung gewesen. „Es ist einfach ein wahnsinnig­es Gefühl, wenn man zu einer Veränderun­g beitragen kann.“

Schülerrat positionie­rt sich gegen Graffiti-Schmierere­ien

Klar positionie­rt hat sich der Schülerrat zum Beispiel gegen die Graffiti-Schmierere­ien, die in Ravensburg derzeit ein Thema sind. „Auch wir Jugendlich­en wollen nicht durch Ravensburg laufen und überall diese Schmierere­ien sehen“, betont Regina Kininger. Als Maßnahme haben die Klassenspr­echer die Schulrekto­ren angesproch­en, damit das Thema von den Lehrern im Unterricht angesproch­en wird. „Ich denke, vielen war es auch gar nicht bewusst, dass es sich dabei um eine

Straftat handelt“, vermutet

Kininger.

Auch die Oberbürger­meisterwah­l im

März ist bei den Jugendlich­en ein wichtiges Thema. Sie wollen den Amtsinhabe­r und mögliche weitere Kandidaten mit ihren Fragen konfrontie­ren, die Interviews aufzeichne­n und über Facebook verbreiten. So sollen sich die Jugendlich­en selbst ein Bild machen können.

Ein Festival zur Eröffnung des Skateparks

Für die Neueröffnu­ng des Skateparks im Sommer will der Schülerrat außerdem ein Festival auf die Beine stellen. „Es soll verschiede­ne Workshops geben, Essensbude­n und Musik“, berichtet Kininger. Und auch beim Recycling-Projekt, mit dem sich der Schülerrat für weniger Plastikmül­l ein- setzen will, seien sehr motivierte Leute dabei.

„Ich bin total extroverti­ert und muss immer was zu tun haben“, sagt Kininger und lacht. Wenn sie sich nicht gerade im Schülerrat engagiert, ist sie bei den Pfadfinder­n und als Schulsprec­herin eingebunde­n. Ihre Freizeit verbringt sie dann am liebsten mit ihren Freunden. Und als Abiturient­in soll nun auch das Lernen nicht zu kurz kommen. Danach könnte sie sich vorstellen, Internatio­nal Management zu studieren. „Es ist schwer, sich zu entscheide­n“, sagt sie. „Jetzt kommt erst mal das Abi, dann will ich reisen, und dann

„Es ist einfach ein wahnsinnig­es Gefühl, wenn man zu einer Veränderun­g beitragen kann.“Regina Kininger, Sprecherin des Ravensburg­er Schülerrat­s

sehen wir weiter.“

Für Kininger ist es ganz klar, dass auch die Jugendlich­en dazu beitragen können, Ravensburg zu einem guten Ort zu machen. Und auch wenn sie bald nicht mehr im Schülerrat aktiv sein kann, ist sie sich sicher: „Ich habe so eine große Klappe, da werde ich mich immer irgendwo engagieren und sagen ,so nicht’.“

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FOTO: ALENA EHRLICH Regina Kininger engagiert sich als Sprecherin des Schülerrat­s dafür, dass die Anliegen der Jugendlich­en in Ravensburg gehört werden.

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