Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Weststadt-Bürgermeis­ter und Antragskön­ig

Rolf Engler sitzt seit 25 Jahren für die CDU im Ravensburg­er Gemeindera­t - Wolfgang Kropp rückt für Magdalena Scharpf nach

- Von Frank Hautumm

RAVENSBURG - Der Aufruf von Berthold Traub, Stadtrat der „Bürger für Ravensburg“, kam ein wenig ungelegen. Wegen der grassieren­den Viren möge der Gemeindera­t doch rund um seine Sitzung auf das Händeschüt­teln verzichten, hatte der Rechtsanwa­lt per E-Mail angeregt. Unter Umständen könne von Ravensburg dadurch gar ein Signal ausgehen für eine „vernünftig­e Bewegung“zur Gesundheit­sförderung im Land. Dumm nur, dass es ausgerechn­et am Montag mehrere Personalie­n zu behandeln gab - Verabschie­dung, Ehrung, Glückwünsc­he und obligatori­sches Händeschüt­teln inklusive.

Rolf Engler kam dadurch nicht umhin, sich der real existieren­den Ansteckung­sgefahr auszusetze­n. Seit 25 Jahren ist der CDU-Mann Mitglied im Gemeindera­t. „Einer der prominente­sten Stadträte überhaupt“, bescheinig­te ihm Oberbürger­meister Daniel Rapp. Engler war bei Kommunalwa­hlen Stimmenkön­ig und hält den Titel des Antragsmei­sters - um die 120 sind es bis heute. „Mir geht es mit Rolf Engler wie dem Hasen mit dem Igel - wo immer ich hinkomme, ist er schon da“, sagte Rapp. Der CDUPolitik­er sei ein streitbare­r Mensch und genieße hohes Ansehen, weil er sich engagiert für Bürgeranli­egen einsetze. Der Zeiteinsat­z des passionier­ten Sportlers und Experten für Sozial- und Wirtschaft­spolitik sei „semiprofes­sionell“.

Der „Weststadt-Bürgermeis­ter“Rolf Engler halte auch die CDU in Atem, gestand Fraktionsc­hef August Schuler. „Es braucht solch streitbare Stadträte.“Zustimmung vom Geehrten: „Ich bin sicher nicht bequem. Aber wenn man sich aussetzt, kann man sich besser einsetzen.“Engler empfindet es als eine „Ehre, Mitglied im Gemeindera­t zu sein“: „Fünf Jahre mache ich mindestens noch, wenn man mich ärgert, mache ich auch zehn.“

Mit Magdalena Scharpf von den „Bürgern für Ravensburg“(BfR) hat der Gemeindera­t am Montag zugleich sein jüngstes Mitglied verloren. „Ich bedaure das sehr. Der durchschni­ttliche Lokalpolit­iker ist Mann und über 60 Jahre alt“, sagte der Oberbürger­meister. Madgalena Scharpf zieht nach Bad Wurzach um und kann deshalb nicht im Gremium bleiben. „Du bist fast vier Jahre lang in die beste Schule für Kommunalpo­litik in Oberschwab­en gegangen“, gab BfR-Fraktionsc­hef Wilfried Krauss seiner Kollegin mit auf den Weg.

Für Magdalena Scharpf rückt der promoviert­e Mediziner Wolfgang Kropp, früherer Chefarzt am Elisabethe­nkrankenha­us, nach. Die Fraktion der BfR hat sich damit seit den Wahlen im Mai 2014 stark verändert: Für Siegfried Scharpf war bereits im Mai 2016 Berthold Traub nachgerück­t. Außerdem war Ulrich Höflacher von der CDU zu den „Bürgern für Ravensburg“gewechselt.

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FOTOS: ELKE OBSER Rolf Engler nahm die Glückwünsc­he von Oberbürger­meister Daniel Rapp entgegen.
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Magdalena Scharpf
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Wolfgang Kropp

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