Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
„Kies wird schnell zur Neige gehen“
Zum Thema Kiesabbau in Vogt-Grund für das Asphaltwerk in Grenis:
Das Gut „Trinkwasser“sowie Trinkwasserschutz haben auf Bundes- und EU-Ebene mittlerweile sehr hohe Priorität. Der mittels „Zielabweichungsverfahren Kiesabbau Grund“beantragte Kiesabbau und die vorgeschriebene nachfolgende Rekultivierung (Deponiebetrieb) gefährden die Qualität unser aller Trinkwasser. Wie sich kürzlich herausstellte wurde der Waldburger Rücken noch nie hinreichend geologisch untersucht. Es ist unverständlich, sollte einem Härtefallantrag stattgegeben werden. In unserer Region herrscht kein Kiesmangel – im Gegenteil. Schützt die Anliegerschaft entlang der Kies-Trasse. Bereits jetzt finden tagtäglich erhebliche Kies- und Sandtransporte per Schwerlastwagen in die Region und sogar ins Ausland statt. Je mehr man sich mit der Materie befasst, umso erschreckender ist es, wie Kiese und Sande in unserer Region tagtäglich unkoordiniert hin- und herkutschiert werden. Fakt ist: Transportleistungen sind einfach zu billig, da Diesel massiv subventioniert wird.
Sollte das Regierungspräsidium Tübingen den Antrag auf Zielabweichung „nach eigenem Ermessen“ablehnen, hieße das, dass im nachfolgenden Genehmigungsverfahren die Causa Asphaltmischanlage und Brecheranlage Grenis sowie der Antrag auf Kiesabbau beziehungsweise Neuaufschluss in Grund im Kontext zu prüfen sein werden. Abwägungsüberlegungen müssen durchgeführt werden. Hierbei muss auch der Standort Grenis, das heißt insbesondere der Standort der Asphaltmischanlage – unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten – von neutraler Stelle analysiert und bewertet werden. Es ist schon verwunderlich, dass vor noch nicht allzu langer Zeit der Standort Grenis, wider besseres Wissen, für diese „Industrieanlage“, als angeblich „geeignet“angesehen wurde. Es war jedoch bereits zum damaligen Genehmigungszeitpunkt bekannt, dass dort die erforderlichen Rohstoffe, nämlich Grobkies, binnen weniger Jahre zur Neige gehen werden (siehe SZ-Artikel vom 19. März 1999)!
Artur Pilz, Vogt
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