Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
„Verteufelung des Autos dient nur Onlinehandel“
Es ist schön, wenn Zahlen eine positive Handelssituation belegen. Es ist nicht schön, dass die immer gleichen Probleme keine Lösung erfahren. Auf der einen Seite wird bestätigt, dass 60 Prozent des Umsatzes von Kunden aus dem Umland getätigt werden, auf der anderen Seite wird deren Mobilität mittels Auto verteufelt.
Den „Ravensburger Weg“weiter einzuschlagen ist zweifelsfrei richtig. Der wurde aber unter Oberbürgermeister Hermann Vogler mit dem richtigen Verkehrskonzept kombiniert. Das heutige Konzept (oder Konzeptlos) Ravensburg verkehrsberuhigen zu wollen, indem man die Innenstadt „unattraktiv für den Autofahrer“machen möchte (Zitat Herr Timo Nordmann“) passt da nicht zusammen. Ravensburg, Metropole im ländlichen Raum, zu erreichen, wird über öffentlichen Nahverkehr nicht erreicht, hierzu braucht man die Intervalle von Bus und Bahn gar nicht aufzuzählen. Zudem, dass der schöne Branchenmix in Ravensburg von Geschäften geprägt wird, dessen Waren nur mit Auto transportiert werden können.
3000 Fahrzeuge fahren täglich in die Innenstadt ein, darunter 600 Anwohner, um einen Parkplatz zu suchen. Da anzusetzen wäre ein effizienter Schritt: Anwohner könnte man Nachts das oberste Parkdeck im Parkhaus Rauenegg zur Verfügung stellen (es steht zu 95 Prozent/Jahr leer!) Das wären 600 Fahrzeuge weniger (wegen 86 Fahrzeugen/Tag hat man den nördlichen Marienplatz gesperrt). Eine weitere Verkehrsreduzierung könnte durch ein elektronisches Parkleitsystem erreicht werden. Kurzzeitparkplätze und vor allem mehr Andienungszonen würde Ravensburg als Einkaufsstadt unterstützen.
Die Verteufelung des Autos und immer mehr Verkehrsschikanen dienen zuletzt nur dem Onlinehandel.
Eva und Wolfgang Tafel, Ravensburg
Zum Bericht „Grüne wollen keine Holzkamine in neuen Wohngebieten“(SZ vom 6. Februar):