Was wollte ich im Keller?

Im Keller angekommen, fiel mir die enorme Sammlung leerer Flaschen und Blechdosen auf, die endlich entsorgt werden sollte. Dann entdeckte ich im kleinen Kellerraum, wo früher in grob gezimmerten Regalen allerhand Eingemachtes aufbewahrt wurde, ein ausrangiertes Tischbillard-Spiel, einen Stapel ADAC-Hefte aus dem vorigen Jahrhundert, drei Winterreifen meines Fiat 500, Baujahr 1969, sowie einen Karton mit der Aufschrift „ Lohnsteuer 1997“.

Ich verließ den fensterlosen Raum rasch und begab mich auf die Suche. Aber es fiel mir nicht mehr ein, was mich in den Keller geführt hatte. Im Raum daneben blickte mich, wie mir schien, der Küchenschrank meiner Großmutter vorwurfsvoll an, und an der Wand gegenüber lehnten zwei alte Damenfahrräder mit Plattfuß. Ich wusste, dass ich im Keller etwas Wichtiges zu erledigen hatte. Aber was?

Auch die Fortsetzung meiner Keller-Tour brachte das eben noch so Wichtige nicht zurück ins Gedächtnis. Um nicht ganz vergeblich im Keller gewesen zu sein, brachte ich schließlich eine Flasche Sekt nach oben, den mir jüngst ein Freund zum Jahreswechsel geschenkt hatte. „ Hast du Feiertag heute?“, sagte meine Frau. Und ehe ich verneinen und meiner Vergesslichkeit nachsinnieren konnte, löste sie mein Rätsel. „ Hast du den Ölstand abgelesen?“, fragte sie mich.