Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Das Duett als Duell
Die Aufmachung erinnert an italienische Eis-Salons der 1960er-Jahre, und entsprechend sortenreich ist das Angebot: Kurze Arien aus der Zeit des späten 17. und des frühen 18. Jahrhunderts, von Albinoni, Gabrielli, Vivaldi und anderer Komponisten wie Händel, der im globalen Musikmarkt inzwischen „Handel“heißt. Aber damit wird man der so flott präsentierten, dabei aber informativ begleiteten CD nicht gerecht. Es handelt sich, um die Idee des Konzepts aufzunehmen, ums Duett als Duell, um einen Wettstreit von Singstimme und Instrument. In diesem Fall also um die vitale Stimme der Cécilia Bartoli und dem Cello von Sol Gabetta – und dem von ihrem Bruder Andrés geleiteten Kammerorchester.
Es ist eine in allen Facetten liebevolle Decca-Produktion, was sich nicht nur an der Wahl des Aufnahmeorts ablesen lässt, der Reformierten Kirche des Zürcher Universitätsreviers, die über eine gute Akustik verfügt. Auch wer für die in Szene gesetzten Künstlerinnen zuständig war, ist hier aufgeführt, mit Robe, Haut und Haar. (man)