Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Fleißig Vokabeln pauken

- Von Giuseppe Torremante

Volleyball ist ein Fehlerspie­l. Wer weniger macht, gewinnt“, sagte einst der beste Zuspieler der Welt, der Holländer

(Olympiasie­ger in Atlanta 1996). Egal, welches Volleyball­spiel man anschaut, die Erkenntnis bleibt immer die gleiche. Der

hat in Düren zwar mit 3:1 gewonnen, doch die Häfler schenkten Satz eins her. 9:2, 13:7, 14:10 führte der Spitzenrei­ter. Am Ende hieß es 23:25 aus VfB-Sicht. Alle anderen Sätze dominierte das Team von VfB-Trainer Der Grund: Durch die Einwechslu­ng von Außenangre­ifer

wurde die Annahme stabiler, die Fehlerquot­e minimiert. „Das war ganz gut, was die Mannschaft da gezeigt hat“, sagte Heynen. Während der VfB konzentrie­rt Punkt für Punkt machte, hatte Düren Probleme: Die Fehlerquot­e stieg und auch das Vertrauen schwand.

Peter Blangé Friedrichs­hafen Vital Heynen. Martin Atanasov, VfB David Sossenheim­er

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. bulgarisch­er Außenangre­ifer, wurde zu Saisonbegi­nn vom VfB Friedrichs­hafen verpflicht­et. Der Außenangre­ifer hat aber bislang kein einziges Pflichtspi­el für die Häfler gemacht. Lange Zeit hörte man nichts mehr vom 21Jährigen. Aufgrund einer Schulterve­rletzung konnte er nicht mehr richtig trainieren, geschweige denn spielen. Der VfB schickte ihn wieder nach Hause, damit er sich dort auskuriert. Seit drei Wochen ist er wieder da und trainiert mit der Mannschaft. Wann er zum Einsatz kommt, ist allerdings noch ungewiss. „Ich gehe keine Risiken ein“, so Heynen. Eine schwere Verletzung in der Saison reicht.

Kein Risiko geht der 48-jährige Belgier in Sachen neuer Sprache ein. Seit er polnischer Nationaltr­ainer ist, büffelt er täglich die Sprache des Nachbarlan­des. Eigentlich hat es Heynen ja ganz gut, denn er hat im Team Helfer: Mit Co-Trainer und Diagonalan­greifer

kann er polnisch üben. Der VfB-Trainer ist nicht nur in Sachen Volleyball ehrgeizig, sondern auch, wenn es um das Erlernen einer neuen Sprache geht. Sein Ziel ist es, so schnell wie möglich das erste Interview in polnischer Sprache zu geben. Dafür lernt er täglich Vokabeln und Grammatik.

Swaczyna Bartlomiej Boladz Adam

Hinter dem sportliche­n Erfolg des VfB Friedrichs­hafen steckt harte Arbeit. Das bestätigen immer wieder die Spieler. Jedes Training ist durchdacht, es wird nichts dem Zufall überlassen. Und wenn Vital Heynen sich schon auf dem Heimweg befindet, da kommt es vor, dass einige seiner Spieler in der ZF-Arena noch weiter üben. Wo auch immer der VfB spielt, hinterläss­t er seine Duftmarke. „Man hat gesehen, dass auf der anderen Netzseite jede Menge Qualität ist. Es muss alles passen, um gegen so einen Gegner zu bestehen“, sagte Dürens Trainer

Am Mittwoch und Samstag haben die Häfler gegen die United Volleys Rhein-Main und Herrsching zwei Bundesliga-Heimspiele in Folge. Ziel des VfB ist, die Siegesseri­e (27 Saisonsieg­e) weiter auszubauen, denkt man. Doch sieht es der VfB-Trainer anders: „Wir wollen drei Punkte holen, dann sind wir nach der Hauptrunde sicher Erster. Und das ist für die Play-offs ein enormer Vorteil“, meint Heynen.

Stefan Falter.

Der VfB-Trainer bleibt nach so vielen Erfolgen realistisc­h. Das Einzige, was im Sport wirklich zählt, sind Titel. Dafür arbeitet das VfB-Team täglich. Eine Serie reißt irgendwann einmal und ist nur etwas für Statistike­r.

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FOTO: SYLWIA DABROWA/PRS Er freut sich auf Polen: VfB-Coach Vital Heynen.
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