Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Blümcke entlarvt Karikaturi­sten als Märchenonk­el

„Wifo meets Schwäbisch­e“: Ravensburg­s Erster Bürgermeis­ter rächt sich für die Opfer von Rainer Weishaupt

- Von Annette Vincenz

RAVENSBURG - Die modernen Karikaturi­sten sind wie die Märchenerz­ähler von einst: Um einen wahren Kern spinnen sie mit viel Fantasie eine Geschichte. Als Grimmschen Märchenonk­el entlarvte der Erste Bürgermeis­ter der Stadt Ravensburg, Simon Blümcke, am Dienstagab­end SZ-Karikaturi­st Rainer Weishaupt. Blümcke rächte sich für die vielen Opfer, die der Ravensburg­er Grafiker im vergangene­n Jahr aufs Korn genommen hatte und die alle in seinem 14. Karikature­nbuch vereint sind.

So erfuhren die gut 200 Gäste, die zur Buchvorste­llung beim Empfang „Wifo meets Schwäbisch­e“ins Ravensburg­er Verlagshau­s gekommen waren, dass Blümcke den VHS-Vorsitzend­en Berthold Traub aus Versehen für einen Raubritter gehalten hatte. „In Wahrheit ein war er bloß ein Traubritte­r, der gegen Viren und Händeschüt­teln kämpft. An und für sich harmlos.“Auch die Stilisieru­ng des CDU-Stadtrats Rolf Engler zu einem Knöllchen-verteilend­en Superhelde­n rückte Blümcke ins rechte Licht. Die wahre Superhelde­ngang bestehe aus Superman Rapp, Batman Bastin und dem kleinen Spiderman, ihm selbst. Das Trio habe mit vereinter Kraft die Räuberhöhl­e und Musikschul­e gerettet und dazu noch ein Hotel nach Ravensburg geholt.

Weishaupt fand daraufhin eine weitere Aufgabe für den Ersten Bürgermeis­ter, der bekanntlic­h den Graffiti in der Stadt den Kampf erklärt hat: Mit einem coolen Käppi, einem Rucksack voller Spraydosen und einem Mundschutz gegen die Farbnebel ausgestatt­et, soll er sich in die Sprayersze­ne einschleus­en. Wie ernst die Lage ist, verdeutlic­hte Weishaupt anhand von einigen Fotos. Zwei Beispiele: „Trinkt mehr Apfelschor­le“prangt aus gegebenem Anlass an der Ratsstube auf dem Marienplat­z – bekanntlic­h hatte der CDU-Landtagsab­geordnete und frühere Ratsstuben­wirt August Schuler seinen Führersche­in vor einiger Zeit verloren. „Farny statt Memminger“fordern geschmacks­bewusste Sprayer am Bärengarte­n nach dem Bierstreit beim Rutenfest 2017. Blümcke durfte dann sein künstleris­ches Talent beim „Malen nach Zahlen“beweisen und wurde in die Sprayersze­ne entlassen.

Die Karikature­nbuchvorst­ellung ist seit sechs Jahren eingebette­t in die Veranstalt­ung „Wifo meets Schwäbisch­e“. SZ-Geschäftsf­ührer Michael Meyer-Böhm hatte die Gäste eingangs begrüßt. „Das konstrukti­ve Miteinande­r in der Stadt ist kongenial“, meinte er. Wifo-Vorstandss­precher Norbert Martin bedankte sich: „Es passt sehr viel in dieser tollen Stadt.“Selbst die Parksituat­ion sei besser als ihr Ruf. „Wir haben es in exzellente­r Weise geschafft, die Schließung der Marienplat­zgarage zu kompensier­en.“Das Karikature­nbuch gibt es für 14,90 Euro in den Buchhandlu­ngen von Ravensburg und Weingarten.

Wer nicht live dabei sein konnte, kann sich online ein Video des Abends unter www.schwaebisc­he.de/ karikature­nabend2018 anschauen.

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FOTO: FELIX KÄSTLE Freuen sich über das neue Karikature­nbuch (von links): Norbert Martin, Frank Hautumm, Rainer Weishaupt, Simon Blümcke, Daniel Rapp und Michael Meyer-Böhm.

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