Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Ein Kreisel und neuer Wohnraum für Baindt
Aus Kreuzung am Ortseingang wird Kreisverkehr – Auch Supermarkt und Wohnbau geplant
BAINDT - Der Ortseingang von Baindt wird sich in den kommenden Jahren stark verändern. Die Gemeinde will die bestehende Kreuzung an der Verbindungsstraße zwischen Baienfurt und der B 30 durch einen Kreisverkehr ersetzen. Außerdem sind auf dem benachbarten Fischerareal ein Supermarkt und Wohnungsbau geplant.
Die Kreuzung an der Ortszufahrt sei eine Gefahrenquelle, sagt Bürgermeister Elmar Buemann, der Gemeinderat hat deshalb Planungen für einen Kreisverkehr in Auftrag gegeben. Die Kreisverwaltung hat grünes Licht gegeben, die Kosten muss die Gemeinde allerdings selbst tragen. Buemann geht von rund 800 000 Euro aus. Der beauftragte Planer Bruno Haag hat in der jüngsten Gemeinderatssitzung vorgestellt, wie der Kreisel aussehen soll. Jetzt hofft der Bürgermeister, dass möglichst schnell mit den Bauarbeiten begonnen werden kann. „Wenn’s gut läuft, können wir schon im Herbst anfangen, andernfalls im Frühjahr 2019“, so Buemann. Während der Bauarbeiten muss der Verkehr dann umgeleitet werden.
Mehrgeschossige Häuser
Ein weiteres Großprojekt ist das Fischerareal. Dieses Gelände neben der alten Bundesstraße hat die Gemeinde gekauft, um die Ortsentwicklung voranzutreiben. Geplant ist, dass dort durch Mehrfamilienhäuser Wohnraum für rund 250 Menschen entstehen könnte. Auch ein Supermarkt auf diesem Areal ist angedacht.
Hubert Sieber vom gleichnamigen Lindauer Stadtplanungsbüro erläuterte den Gemeinderäten den aktuellen Planungsstand. So könne der Supermarkt inklusive Parkplatz zur ehemaligen B 30 hin platziert werden und hätte dann eine Lärmschutzfunktion. Wie genau die Wohnhäuser auf der anderen Hälfte des Areals aussehen sollen, sei noch offen, gewünscht seien aber hauptsächlich mehrgeschossige Häuser, um bezahlbaren Wohnraum anbieten zu können.
Noch unbeantwortet ist indes die Frage, wie es mit dem Cap-Markt in der Ortsmitte von Baindt weitergeht. Er deckt seit rund 15 Jahren die Nahversorgung ab. Der Cap-Markt führt Edeka-Produkte und wird von den Oberschwäbischen Werkstätten (OWB) für Menschen mit geistiger Behinderung betrieben, im Markt arbeiten Menschen mit und ohne Behinderung. „Mein Wunschtraum wäre, dass wir diesen Markt in Baindt halten können“, sagt Bürgermeister Elmar Buemann. Ein Umzug auf das Fischerareal komme für den CapMarkt aber leider nicht infrage, weil die Miete dort um einiges höher und für eine soziale Einrichtung wie die OWB wohl nicht zu stemmen wäre, wie Buemann berichtet.
Cap-Markt: Zukunft ungewiss
Sollte auf dem Fischerareal jedoch eine andere Supermarktkette eine Filiale eröffnen, würde sich der CapMarkt in der Ortsmitte wahrscheinlich nicht halten können. Bereits jetzt würden die Kunden dort hauptsächlich Kleinigkeiten kaufen, hatte Egon Streicher, Geschäftsführer der OWB, im Sommer den Gemeinderäten berichtet.
Da die Miete am jetzigen Standort aber nicht so hoch sei und die OWB als gemeinnützige Organisation keine Rendite benötige, könne der Cap-Markt, wenn kein zweiter Markt komme, noch gut 15 Jahre bestehen, hatte Streicher damals erklärt.