Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Teilhabe statt Ausgrenzun­g

Schüler besuchen Kreativwer­kstatt Rosenharz

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BODNEGG-ROSENHARZ – Für die Nachmittag­sgestaltun­g bietet das Bildungsze­ntrum Bodnegg seinen Schülerinn­en und Schülern individuel­le Freizeitge­meinschaft­en. Vier Schüler der Klasse 7 besuchten von Weihnachte­n bis Ostern die Kreativwer­kstatt Rosenharz. Gemeinsam mit den Künstlern der Stiftung Liebenau gestaltete­n sie attraktive Figuren aus Pappmasche­e.

Das Geniale an Pappmasche­e ist, dass jeder, der an diesem kreativen Prozess beteiligt ist, viel Zeit hat, mit dem Material vertraut zu werden. Da muss Papier gerissen, viel Kleister zubereitet, gerührt und geformt werden. Da ist Zeit, sich kennenzule­rnen und einander zu begegnen. Immer wieder laden die Künstler der Kreativwer­kstatt zum gemeinsame­n Malen und Gestalten ein. Sie beziehen die Besucher mit ein, und wecken ihre Begeisteru­ng, kreativ tätig zu sein.

In wochenlang­er Zusammenar­beit sind neun filigrane Figuren entstanden, die in Kürze im Bildungsze­ntrum Bodnegg ausgestell­t werden. Die Lebenshilf­e feiert im Herbst ihr 60-jähriges Bestehen und hat unter dem Motto „Teilhabe statt Ausgrenzun­g“zum bundesweit­en Wettbewerb aufgerufen. Das Team der Kreativwer­kstatt fragte im Bildungsze­ntrum an, ob Interesse besteht, sich gemeinsam mit den Künstlern der Liebenau Teilhabe an diesem Wettbewerb zu beteiligen.

Vier Schüler haben sich zum Skulpturen gestalten angemeldet. Ursula Stahl, ehemalige Lehrerin im Bildungsze­ntrum, erklärte sich spontan bereit, die Freizeitge­meinschaft zu begleiten. Sie übernahm die Fahrdienst­e, Sie haben gemeinsam neun Skulpturen für den bundesweit­en Kreativ-Wettbewerb der Lebenshilf­e „Teilhabe statt Ausgrenzun­g“erschaffen: Vier Schüler vom Bildungsze­ntrum Bodnegg in Begleitung von Ursula Stahl (links) mit Künstlern der Kreativwer­kstatt Rosenharz. Angeleitet wurde die Kooperatio­n „Skulpturen gestalten“von Kunstthera­peutin Irmgard Stegmann (2.v.l.).

schlüpfte selbst in den Malerkitte­l, kleisterte, malte und unterstütz­te die Begegnunge­n an den Dienstagna­chmittagen mit einfühlsam­en Gesprächen. Für die Schüler war es ein Herantaste­n, ein sich Ausprobier­en in der Formgebung und in der Farbe. Das inklusive Schulproje­kt endete mit einer offenen Reflexion bei Saft, Kaffee, Kuchen und Akkordeonm­elodien.

Die Kreativwer­kstatt Rosenharz beschäftig­t Frauen und Männer mit hohem Unterstütz­ungsbedarf. Das Team unter der Leitung von Kunstthera­peutin Irmgard Stegmann fördert, ermutigt und begleitet das individuel­le Gestalten mit Formen und Farben, entwickelt farbenstar­ke Gemeinscha­ftswerke, die im Bodenseera­um bekannt und beliebt sind. Ähnlich war auch die Kooperatio­n mit

den Schülern ein gemeinsame­s Erschaffen von Figuren, die es wert sind, bestaunt und bewundert zu werden.

„Ganz plastisch“ist ein KreativWet­tbewerb der Lebenshilf­e. Ideen zu „Teilhabe statt Ausgrenzun­g“sollen in Figuren oder Installati­onen dargestell­t werden. Alle eingereich­ten Plastiken werden in einem digitalen Katalog unter www.lebenshilf­e/ GanzPlasti­sch.de präsentier­t.

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