Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Mein TV-Tipp
Die Anstalt
Am entscheidenden Dienstagabend des Monats nicht aufgepasst, schwups, ist die Anstalt verpasst. Zum Glück gibt es die Wiederholung. Dafür, dass sich die Folge aus dem März auch noch im April lohnt, sorgen die Gäste Lisa Eckert, Ulan & Bator und Till Reiners. Gemeinsam mit dem bewährten Gastgeberduo Max Uthoff und Claus von Wagner nehmen sie dieses Mal Waffenexporte aufs Korn. Die Anstalt ist mehr als Kabarett: Sie ist Performance, Theater und Aufklärungsformat in einem. Zwar bleibt angesichts der Themenauswahl das ein oder andere Mal das Lachen im Hals stecken, zum Nachdenken regt die Anstalt aber immer an.
Sonntag, 3sat, 20.15 Uhr Die fetten Jahre sind vorbei
Jan, Peter und Jule haben eine besondere Art der Gesellschaftskritik für sich entdeckt. Sie brechen in die Villen reicher Leute ein, stehlen aber nichts. Stattdessen sorgen sie für Unordnung und hinterlassen Zettel mit der Botschaft „Die fetten Jahre sind vorbei“. Es kommt, wie es kommen muss: Das Trio wird von einem Hausbesitzer erwischt. Hals über Kopf wird der reiche Industrielle entführt. Der entspricht aber so gar nicht dem Klischee. „Die fetten Jahre sind vorbei“zeigt erfrischend offen Reiz und Risiken jugendlicher Rebellion. Daniel Brühl wurde für seine Rolle als Jan beim Europäischen Filmpreis 2004 als Bester Darsteller nominiert.
Mittwoch, 3sat, 22.35 Uhr Extra 3
Seit mehr als 40 Jahren nimmt das Satireformat Extra 3 das politische Geschehen auf die Schippe. Moderator Christian Ehring führt durch Rubriken wie den „Irrsinn der Woche“oder „Abgehakt – die Woche aus der Sicht der Nachrichten“. Sinnlose, aber teure Bauvorhaben reihen sich so neben ebenso sinnlose, aber viel beachtete Aussagen von Volksvertretern. Dazwischen finden satirische Kurzbeiträge und regelmäßige Gäste wie Max Giermann, Torsten Sträter oder Heinz Strunk Platz.
Donnerstag, ARD, 20.15 Uhr Precht
Die Mondlandung war ein Fake, Chemtrails vergiften uns schleichend und Nine-Eleven war ein Inside-Job: Verschwörungstheorien wie diese verbreiten sich im Internet mit rasanter Geschwindigkeit und gewinnen immer mehr Anhänger. Zwei, die es gewohnt sind, nach der Wahrheit zu suchen, wollen wissen, warum. Philosoph Richard David Precht ( „Wer bin ich – und wenn ja wie viele?“) spricht mit Naturwissenschaftler Harald Lesch (Leschs Kosmos) über den Reiz der Verschwörungstheorie. Zwei wahrhaft kluge Köpfe und ein Thema mit Tiefgang.
Montag, ZDF, 0.05 Uhr