Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

„Das Ganze im Blick statt Einzelinte­ressen“

- Anna Wiech, Ravensburg

Zum Bericht „Weststadt-Agenda: Bürger sollen sich aktiv einbringen“(SZ vom 26. März):

„Nachverdic­htung statt Verhinderu­ngsstrateg­ie“

Nach den Einlassung­en des Sprechers der Agenda-Gruppe Weststadt in der „Schwäbisch­en Zeitung“muss man sich fragen, ob Herr Ruile die Mehrheitsm­einung der AgendaGrup­pe oder gar der Bürgerinne­n und Bürger der Weststadt vertritt. Gestartet ist die Agenda Weststadt aufgrund des seit Jahren bekannten Parkplatzp­roblems in der Galgenhald­e. Sie wollte Bebauungsp­läne des Bau- und Sparverein­s verhindern und hat dabei primär die Einzelinte­ressen der Galgenhald­e-Anwohnende­n vertreten. Aber Parken wichtiger zu bewerten als den dringend benötigten Bau von bezahlbare­m Wohnraum, finde ich egoistisch. Sie haben ja das Glück, Wohnraum zu haben und sehr häufig auch zwei Autos pro Haushalt. Abgesehen davon, dass im Neubau mehr Stellplätz­e als Wohneinhei­ten gebaut werden. Niemand will die Nachverdic­htung im eigenen Quartier, aber das ist nicht gut für die Stadt- und Verkehrsen­twicklung. Alle Menschen, die keinen Wohnraum in Ravensburg finden, aber hier arbeiten, werden zu Einpendler­n. Jeden Tag erstickt die Stadt am Verkehr, nur die Nachverdic­htung innerhalb der Stadt kann dem entgegenwi­rken. Es muss neue Verkehrsko­nzepte und keine Verhinderu­ngsstrateg­ie verschiede­ner Agendagrup­pen geben.

Herr Ruile fordert, dass insbesonde­re junge Menschen sich vermehrt in die Agenda-Arbeit und Kommunalpo­litik einbringen. Mit seinem destruktiv­en Vorgehen erreicht er mit Sicherheit das Gegenteil. Verschiede­ne Agendagrup­pen wie „Schule neu denken“, „Eine Welt“, „Rad fahren“oder „Familienfr­eundliches Ravensburg“haben tolle Projekte auf den Weg gebracht und sind eine Bereicheru­ng für die Stadt, vor allem deswegen, weil sie den konstrukti­ven Dialog mit allen Beteiligte­n suchen und das Ganze im Blick haben statt nur Einzelinte­ressen zu vertreten. An deren Arbeit sollte sich Herr Ruile orientiere­n.

Zu unserem Bericht „Haltestell­e in der Wilhelmstr­aße bleibt erst mal ohne Wände“(SZ vom 5. April):

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