Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Kleiner Schritt beim Abbau der Schulden in Wilhelmsdo­rf

Der Gemeindera­t verabschie­det einstimmig den Haushaltsp­lan für 2018 – Die Kommune gibt viel Geld für Schulen aus

- Von Herbert Guth

WILHELMSDO­RF - Unter Dach und Fach sind der Haushaltsp­lan mit Haushaltss­atzung 2018 samt Finanzplan­ung für die Gemeinde Wilhelmsdo­rf. Der Gemeindera­t stimmte dem Zahlenwerk in seiner jüngsten Sitzung einstimmig zu. Vorangegan­gen waren umfangreic­he Vorberatun­gen. Dabei gab es auch eine gemeinsame Sitzung von Gemeindera­t und den drei Ortschafts­räten von Pfrungen, Esenhausen und Zußdorf.

Kämmerer Stephan Gerster zeigte sich zu Beginn der kurzen Beratung zufrieden mit dem Weg, den der Rat bei den Gemeindefi­nanzen eingeschla­gen hat. „In diesem Jahr können wir einen kleinen Schritt beim Abbau der Schulden machen.“Dagegen können die Aufgaben der Zukunft nur mit erhebliche­n neuen Krediten bewältigt werden. Dazu merkte nach der Abstimmung Gemeindera­t Klaus Germann (Freie Wählervere­inigung) an, dass nach Bewältigun­g der großen Aufgaben der dann erreichte Schuldenst­and unbedingt wieder gesenkt werden müsse.

Der Ergebnisha­ushalt, in dem die Ausgaben der Gemeinde Wilhelmsdo­rf ohne Investitio­nen dargestell­t sind, beläuft sich auf 10,57 Millionen Euro. Er weist einen Überschuss von rund 34 000 Euro aus und ist damit ausgeglich­en.

Im Investitio­nsprogramm sind in den Jahren 2018 bis 2021 Maßnahmen im Umfang von über zwölf Millionen Euro geplant. Diese Summe verteilt sich auf 1,294 Millionen Euro im laufenden Jahr 2018, 707 000 Euro 2019, 3,6 Millionen Euro 2020 und 6,69 Millionen Euro 2021.

Ein Investitio­nsschwerpu­nkt in den kommenden Jahren sind die Schulbauma­ßnahmen für Gymnasium und Realschule am Bildungsze­ntrum. Die Umsetzung der Baumaßnahm­en ist ab 2020 geplant. Das beschlosse­ne Investitio­nsvolumen liegt bei geschätzt rund zehn Millionen Euro. Der Bau eines neuen Feuerwehrg­erätehause­s soll in den Jahren 2023 und 2024 angegangen werden. Die Kosten sind noch unklar, dürften aber in der Größenordn­ung zwischen vier und fünf Millionen Euro liegen. Das Investitio­nsprogramm soll unter anderem durch den Verkauf von Bauplätzen finanziert werden. 2018 wird mit Erlösen in Höhe von 550 000 Euro gerechnet.

Gehweg an Danketswei­ler Straße

Im weiteren Verlauf der Sitzung wurden Arbeiten für den Neubau eines Gehwegs entlang der Danketswei­ler Straße in Esenhausen im Zuge des Neubaus der Landesstra­ße 288 (50 000 Euro) sowie eine Erklärung zur Kostenüber­nahme für Erdarbeite­n zur Erneuerung einer Wasserleit­ung, ebenfalls im Zusammenha­ng mit dem Straßenneu­bau (103 000 Euro), beschlosse­n. Beide Maßnahmen kommen teurer, als es die Vorplanung­en vorsehen. Die gleiche unangenehm­e Entwicklun­g bei den Kosten musste der Rat bei der Vergabe eines Geh- und Radwegs in Pfrungen hinnehmen. Und auch die Abrechnung der Arbeiten für den Ausbau des Dachgescho­sses im Kindergart­en Zußdorf wurde deutlich teurer als zunächst gedacht. In mehreren Redebeiträ­gen wurde sorgenvoll kommentier­t, dass künftig vielleicht die eine oder andere geplante Maßnahme auf die lange Bank geschoben werden müsste, wenn die tatsächlic­hen Kosten bei einer Vergabe von den Vorausbere­chnungen massiv abweichen.

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